Lilja Sigurðardóttir: Zwölf Schritte (rororo)


Im hohen Norden wird viel getrunken? Könnte stimmen. Und viel gemordet? Zumindest mag man das glauben angesichts der Vielzahl großer skandinavischer Krimierfolge, in denen unnatürliche Todesfälle in Hülle und Fülle aufzuklären sind. Dass auch im Buchmessen-Gastland Island überaus spannende Romane geschrieben werden, stellt einmal mehr Lilja Sigurdardóttir mit ihrem Thriller Zwölf Schritte unter Beweis, der bei rororo erschienen ist.

Den Alkoholentzug hat er gerade hinter sich. Jetzt will Magni sein Leben wieder in den Griff bekommen und vor allem seine Exfrau Iðunn zurückgewinnen. Iðunn ist Kriminalkommissarin in Reykjavík und ermittelt in ihrem ersten Mordfall – aus dem bald eine bestialische Mordserie wird. Beunruhigenderweise entstammen alle Opfer dem Milieu der Anonymen Alkoholiker. Und der Täter bewegt sich Schritt für Schritt, Mord für Mord auf Magni zu…

Lilja Sigurðardóttir greift mit dem Alkoholismus ein Thema auf, das in Island (aber nicht nur dort) ein wichtiges gesellschaftliches Thema ist. Sie hat ihr Buch um dieses Thema angesiedelt. Damit ist der Krimi ein klassischer Vertreter des skandinavischen Krimis, in dem gesellschaftspolitische Themen im Umfeld der Figuren hautnah stattfinden. Der Titel Zwölf Schritte ist eine Anspielung auf den Weg, den ein Alkoholiker zurücklegen muss, um wieder trocken zu werden. Der Weg ist mühsam und bildet eine interessante Kulisse für diesen spannenden Krimi.

Lilja Sigurðardóttir wurde 1972 geboren. Obwohl sie Erziehungswissenschaften studierte, arbeitet sie heute im Bereich Internet-Administration und schreibt in ihrer Freizeit Bücher. Sie gewann  im Jahr 2008 den Schreibwettbewerb des Verlages Bjartur, der auf der Suche nach dem isländischen Dan Brown war. Ihr Debütroman Spor aus dem Jahr 2009 erscheint in deutscher Übersetzung von Ursula Giger bei Rowohlt 2011 unter dem Titel Zwölf Schritte.

Zwölf Schritte von Lilja Sigurðardóttir ist bei rororo erschienen.
(JK 10/11)

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