Für die Ermittlerin Malin Fors ist Blutrecht der dritte Fall, den sich der
schwedische Autor Mons Kallentoft ausgedacht hat. Der Thriller ist bei
Wunderlich erschienen.
Stille Wasser sind tief. Das Wasser des
Schlossgrabens ist schwarz und ruhig. Der Hund schaut hinunter, dann bellt er
krampfartig. Irgendetwas stimmt da nicht. Da ist etwas im Wasser, was dort
nicht sein sollte. Das ist kein Reh. Ein dunkler Umriss, eine Gestalt. Blondes
Haar. Ein zur Seite gedrehtes Gesicht. Ein Mund. Der Hund bellt weiter, bis ans
Ende aller Zeiten.
Der Tod des Industriellen Jerry Petterson, der im
Burggraben seiner erst vor kurzem erworbenen Burg gefunden wird, stellt für
Malin Fors eine Herausforderung dar. Lange Zeit kann sie sich keinen Reim auf
den Tod Pettersons machen, bis sie auf Ereignisse, die weit zurückliegen stößt.
Mons Kallentoft hat eine düstere Stimmung
inszeniert. Seine Ermittlerin steckt selber in einer Lebenskrise, die immer
bedrohlicher wird. Dazu kommt der rätselhafte Fall. Eine Besonderheit
Kallentofts ist das Einbringen von fantastischen Elementen in seine Krimis. So
kann Malin Fors Kontakt mit den Ermordeten aufnehmen und ihre Stimmen hören.
Das zeigt, dass der in skandinavischen Krimis herrschende trockene Realismus
bei Mons Kallentoft bis zu einem gewissen Maß ausgehebelt wird. Das ist eine
interessante Variante und unterscheidet seine Krimis. Dazu gesellt sich
Kallentofts guter Erzählstil, der die Spannung zwar eher in den Köpfen der
Figuren entfacht, den Leser damit aber fesseln kann.
Mons Kallentoft, Jahrgang 1968, wurde in Linköping
geboren. Nach einigen Jahren in Madrid ist er nun in sein Heimatland
zurückgekehrt und lebt mit seiner Frau und seinen Kindern in Stockholm.
Blutrecht von Mons Kallentoft ist bei Wunderlich erschienen.
(JK 09/11)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen