Nochtspeicher
Dienstag,
18.03.2014
20.00
Uhr
Bernhard-Nocht-Str.
69 a 20359 Hamburg
Eintritt:
9 Euro
Ein Hausmann am Rande des
Nervenzusammenbruchs: Alexander Posch stellt seinen Roman Sie nennen es Nichtstun, das bei Langen Müller erschienen ist, zum
Yachtclub im Nochtspeicher vor. Durch den Abend führen Tina Uebel und
Friederike Moldenhauer.
Er würde
„ganz weit draußen leben“, sagt er von sich selbst, an den Stränden von
Hamburgs „Möchtegern-Karibik“, in „Hamburgs Perle des Ostens“, in Rahlstedt
nämlich. Dort dümpelt, was man ein erfülltes Leben nennen möchte, als
Familienalltag vor sich hin. Und in ihm findet der Hamburger Schriftsteller und
bekennende Hausmann Alexander Posch den Stoff für seine Geschichten, die er
seit vielen Jahren einem begeisterten Publikum bei Lesungen vorträgt. In diesem
Frühjahr ist nun endlich ein Buch von ihm erschienen: Außen steht Sie nennen es Nichtstun und Roman drauf,
drinnen sind die wunderbar poetischen Erzählungen von Posch, voller Hintersinn,
stupender Ironie und höchst unterhaltend.
Und das
Gute ist: Meist kann man über die so klugen und sprachgenauen
Horizonterweiterungen, die diese Geschichten stets im Blick haben, auch noch
herzhaft lachen. »Ich lese und lese und kriege das Grinsen nicht aus dem
Gesicht«, sagte Tino Hanekamp. Recht hat er. Poschs Roman über den Alltag eines
Mannes in einem Hamburger Vorort ist grandios. Zwischen Bastelkreis und
Rasenmähen geht´s um alles, um die kleinen Dinge menschlicher Existenz und um
das große Ganze.
Draußen
vor der Stadt geht das Leben seinen ruhigen Gang – außer man ist „Herr über
drei Kinder“, wie Alexander Poschs Alter Ego. Seine Frau verdient das Geld,
während er im Hamburger Vorort Kastanientiere bastelt, tote Amseln entsorgt und
Fluchtversuche aus einem ausgefransten Dasein startet. Immer begleitet von der
großen Sinnfrage: War es das jetzt? Täglich findet der geforderte Familienvater
neue, skurrile Strategien, um dem Inferno die Stirn zu bieten – nicht umsonst
steht „Weitermachen“ auf seinem Schlaf-T-Shirt.
Mit
Lakonie und Witz beschreibt Alexander Posch das bohrende Gefühl verpasster
Chancen und die große Sehnsucht nach einem anderen Leben. Ein literarischer
Lesespaß par excellence!
David
Lynch meets David Wagner: ein schräges, lakonisches Debüt mit tiefschwarzem
Humor.
Sie
nennen es Nichtstun von Alexander Posch ist bei Langen Müller erschienen.
(JK 03/14)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen