Robert Schindel kommt am Mittwoch, 12. Februar, ins Hamburger Institut für Sozialforschung

Hamburger Institut für Sozialforschung
Mittwoch, 12.02.2014  19.00 Uhr
Mittelweg 36  20148 Hamburg

Robert Schindel stellt sein Buch Man ist viel zu früh jung vor, das im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp erschienen ist, und spricht über „Die Kommune Wien und die 68er Bewegung“. Dr. Sabine Lammers moderiert den Abend.

Wien, diese Gedächtnismetropole, dieses Kraftwerk der Erinnerung – und das Judentum, ein ebensolcher „Gedächtnisweltmeister“, sind die Kraftfelder, in deren Überschneidungsraum Robert Schindel die Leit- und Leidensmotive des Erinnerns und Gedenkens findet, die sich wie ein roter Faden durch sein essayistisches Werk ziehen, das in dem Band Man ist viel zu früh jung erschienen ist. Geschult sind die Reden und Essays des 1944 als Kind jüdischer Kommunisten in Oberösterreich geborenen Schriftstellers an der lyrischen Diktion, sein Debüt war der 1986 erschienene Gedichtband Ohneland. Gedichte vom Holz der Paradeiserbäume. Er hat noch mehrere Gedichtbände veröffentlicht, wobei er seinen größten Erfolg dann doch mit dem Roman Gebürtig, 1992 erschienen, feierte. In seinem Essayband blickt Schindel auch zurück auf sich: auf das Dilemma einer zu frühen Jugend mit ihrer unverbindlichen Liebe zur Utopie, Gefühllosigkeit und Phrasenpracht. 1967 gründete Schindel die erste Wiener Kommune und verstand sich eine Zeit lang als Maoist. Aber existiert nicht für uns alle ein zweites Leben? Müssen wir nicht Zukunft gewinnen? So wird denn das Projekt Israel zur „dritten Liebe“ des Schriftstellers und selbst das kapitalistisch gestartete, sich vereinigende Europa zum Ankerpunkt einer gewissen Hoffnung.

Man ist viel zu früh jung  von Robert Schindel ist im Jüdischen Verlag bei Suhrkamp erschienen.
(JK 02/14)

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