Nino Haratischwili liest am Freitag, 29. Januar, im Büchereck Niendorf-Nord

Büchereck Niendorf-Nord
Freitag, 29.01.2016  19.30 Uhr
Nordalbinger Weg 15, Hamburg
Eintritt: 8 Euro

Nino Haratischwili liest aus ihrem neuen Roman Das achte Leben (für Brilka), der bei der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen ist.

Einen spannenden „Pageturner“ feierte Thomas Andre auf Spiegel Online und die NZZ lobte wie „unsagbar souverän“ die 1983 in Tiflis geborene Nino Haratischwili, die seit 2003 in Hamburg lebt, den 1300 Seiten umfassenden Stoff ihres Romans Das achte Leben (für Brilka) meistert. Euphorische Leserstimmen könnte man noch viele zitieren, denn nicht nur die Literaturkritik, sondern auch die Historiker waren von der „akribisch recherchierten und so packend erzählten“ (Max Moor) Familiensaga begeistert, die im Georgien des Jahres 1900 mit der Geburt Stasias einsetzt, der Tochter eines angesehenen Schokoladenfabrikanten.

Stasia wächst in der wohlhabenden Oberschicht auf und heiratet jung den Weißgardisten Simon Jaschi, der am Vorabend der Oktoberrevolution nach Petrograd versetzt wird, weit weg von seiner Frau. Als Stalin an die Macht kommt, sucht Stasia mit ihren beiden Kindern Kitty und Kostja in Tiflis Schutz bei ihrer Schwester Christine, die bekannt ist für ihre atemberaubende Schönheit. Doch das sind nur die Anfänge des mehrere Generationen umspannenden Epos, das von der zaristischen Epoche bis ins Berlin des Jahres 2005 reicht: Nach dem Fall der Mauer und der Auflösung der UdSSR herrscht in Georgien Bürgerkrieg. Niza, Stasias hochintelligente Urenkelin, hat mit ihrer Familie gebrochen und ist nach Berlin ausgewandert. Als ihre zwölfjährige Nichte Brilka nach einer Reise in den Westen nicht mehr nach Tbilissi zurückkehren möchte, spürt Niza sie auf. Ihr wird sie die ganze Geschichte erzählen: von Stasia, die still den Zeiten trotzt, von Christine, die für ihre Schönheit einen hohen Preis zahlt, von Kitty, der alles genommen wird, von Kostja, der den Verlockungen der Macht verfällt und die Geschicke seiner Familie lenkt, von Kostjas rebellischer Tochter Elene und ihren Töchtern Daria und Niza und von der Heißen Schokolade nach der Geheimrezeptur des Schokoladenfabrikanten, die für sechs Generationen Rettung und Unglück zugleich bereithält.

Nino Haratischwili, geboren 1983 in Tiflis, ist preisgekrönte Theaterautorin und -regisseurin (mit bislang 17 Uraufführungen, u.a. am Thalia-Theater). 2010 wurde ihr der Adelbert-von-Chamisso-Förderpreis verliehen. Ihr Romandebüt Juja (2010) war auf der Longlist des Deutschen Buchpreises sowie auf der Shortlist des ZDF-aspekte-Literaturpreises und gewann 2011 den Debütpreis des Buddenbrookhauses Lübeck. Im selben Jahr wurde sie für ihren zweiten Roman Mein sanfter Zwilling mit dem Preis der Hotlist der unabhängigen Verlage ausgezeichnet. 2013 erschien ihr Einakter Die zweite Frau in der Anthologie Techno der Jaguare – Neue Erzählerinnen aus Georgien. Für ihren neuen Roman Das achte Leben (Für Brilka) erhielt sie ein Grenzgänger-Stipendium der Robert-Bosch-Stiftung für Recherchen in Russland und Georgien. Die Autorin lebt in Hamburg.

Das achte Leben (für Brilka)  von Nino Haratischwili ist bei der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen.
(JK 01/16)

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