Hotel
Wedina
Samstag, 13.02.2016 12.00
Uhr
Gurlittstr. 23, Hamburg
Eintritt: Frühstücksbuffet ab 11.00 Uhr à 20,- inkl. 3 Warmgetränke,
inkl. Eintritt zur Lesung.
LeseFrühstück: Peter
Henning stellt seinen neuen Roman Die
Chronik des verpassten Glücks vor, der bei Luchterhand erschienen ist. Alexander
Häusser moderiert.
Wie gut kennen wir die, die wir am meisten
lieben? Diese Frage steht im Mittelpunkt
von Peter Hennings neuem Roman Die
Chronik des verpassten Glücks.
Vom ersten Moment an hatte Richard Warlo seinen
Ziehvater Pawel Król geliebt, diesen wie durch eine versteckte Seitentür in
sein Leben eingetretenen Beschützer. Fasziniert von dessen Stärke und
Verwegenheit genoss er es, wenn in der Hanauer Ankergasse die Polen zu Besuch
kamen und geredet, gesungen und getrunken wurde. 25 Jahre nach Pawels Tod stößt
Richard auf alte Fotos, die Pawel als jungen Mann in SS-Uniform zeigen. Sein polnischer
Ziehvater ein Nazi? Wer war der Mann, der ihn wie einen Sohn erzog, mit ihm auf
der Suche nach seltenen Schmetterlingen durch ganz Europa reiste und ihn die
Poesie des Wagnisses lehrte?
Richard macht sich auf den Weg nach Polen – in
die Vergangenheit seines Vaters. In Sosnowitz, Pawels Geburtsort, trifft er auf
dessen leibliche Kinder: auf Marcin, der zeitlebens darunter gelitten hat, als
Kleinkind vom Vater verlassen worden zu sein, und auf Lucyna, die zu klein war,
als Pawel verschwand, um Erinnerungen an ihn zu haben. Beide mussten lernen,
ohne Vater auszukommen. Nur Oliwia, Pawels im Sterben liegende Ehefrau, kennt
die wahren Hintergründe seiner Flucht. Wird sie sie auf der Schwelle des Todes
preisgeben? Sowohl Richard als auch Marcin und Lucyna müssen begreifen, dass
Wahrheiten, die das Leben verändern, sich häufig nicht dramatisch, sondern in
großer Stille offenbaren. Und dass die Frage „Was wäre gewesen, wenn“ sich als
Falle erweist, wenn der Fragesteller darüber sein Leben aus den Augen verliert.
Hennings Figuren sind auf der Suche nach
Gewissheiten und zeigen uns, wie Leerstellen, Geheimnisse und blinde Flecken in
unseren Lebens- und Familiengeschichten uns tiefer prägen als alles, was wir
fassen, erzählen und erinnern können.
Peter Henning, 1959 in Hanau geboren, studierte
Germanistik und Philosophie in Frankfurt am Main und lebt heute als freier
Schriftsteller in Köln. Mit Tod eines
Eisvogels (1997) und Aus der Spur
(2000) trat Henning als Schriftsteller in Erscheinung, zuletzt erschienen seine
Romane Die Ängstlichen (2009), Leichtes Beben (2011) und Ein deutscher Sommer (2013). Seine
Arbeit wurde mit Stipendien der Kunststiftung NRW und der Robert Bosch Stiftung
gefördert, eine Verfilmung seines Romans Ein
deutscher Sommer ist in Vorbereitung.
Die
Chronik des verpassten Glücks von
Peter Henning wird
bei Luchterhand erscheinen.
(JK 02/16)
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