Larry Tremblay: Der Name meines Bruders (C.H. Beck)

Larry Tremblays Roman Der Name meines Bruders, erschienen bei C.H. Beck, ist ein eindrucksvolles Plädoyer gegen den Krieg, in Kanada ein großer Verkaufserfolg und mittlerweile dort Schullektüre.

Dies ist die Geschichte einer Familie im Krieg, an einem Ort ohne Namen, die in vielen Gegenden der Welt spielen könnte. Wie in einem Kammerspiel, hochaktuell und zugleich von überzeitlicher Gültigkeit, erzählt der Roman in einer klaren und poetischen Sprache von Manipulation und Moral, von Bruderliebe und von einem Geheimnis. Als ihre Großeltern ums Leben kommen, endet die Kindheit der Zwillinge Amed und Aziz abrupt. Einer der Brüder soll zum Märtyrer werden. Der unheilbar kranke Aziz darf aus religiösen Gründen nicht geopfert werden, sagt der Vater. Aber Amed hat Angst. Und seine Mutter will nicht beide Söhne verlieren.

Larry Tremblays Antikriegsroman erschüttert und fesselt den Leser mit seiner klaren, emotionalen Wucht. Man erkennt im ständigen Kreislauf der ewigen Manipulation und Instrumentalisierung jede Nuance des religiösen Fanatismus, der die Welt beherrscht und wie ein Taifun über die Opfer und Täter gleichermaßen tobt. Der Roman macht sprachlos und dringt tief in die eigenen Gedanken ein.

Larry Tremblay, 1954 in Chicoutimi/Québec geboren, ist Schriftsteller, Theaterregisseur, Schauspieler und Spezialist für das altindische Tanztheater Kathakali. Seine Stücke wurden vielfach ausgezeichnet, in zwölf Sprachen übersetzt und in vielen Ländern aufgeführt, in Deutschland zuletzt 2014. Larry Tremblay wurde mit dem Preis der Buchhändler von Québec ausgezeichnet.

Der Name meines Bruders von Larry Tremblay ist bei C.H. Beck erschienen. 
(JK 12/15)

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