Der Roman Blaubart ist bereits der 21. Roman von Amélie Nothomb und
ist bei Diogenes erschienen.
Das Märchen vom
Frauenmörder Blaubart, neu interpretiert: Die junge Saturnine bezieht ein
Zimmer im Pariser Stadtpalais des Adeligen Don Elemirio. Wird sie seinem Charme
ebenso erliegen wie ihre acht Vorgängerinnen, die allesamt spurlos verschwunden
sind? Was wird siegen: Gefühl oder Verstand?
Ein Stadtpalais mit einem
Blaubart des 21. Jahrhunderts teilen – warum nicht? Jedenfalls besser, als auf
dem Bettsofa einer Freundin in der Banlieue zu nächtigen, findet Saturnine.
Außerdem macht der Hausherr auf sie keinen allzu gefährlichen Eindruck. Doch da
täuscht sie sich womöglich. Acht Frauen haben bisher bei ihm gewohnt, und alle
acht sind wie vom Erdboden verschluckt. Wurden sie ermordet? Saturnine kann und
will das nicht glauben. Denn je besser sie Don Elemirio kennenlernt, umso mehr
verfällt sie seiner Exzentrik. Noch dazu lässt er zu Hummer und feinster
Patisserie köstlichen Champagner kredenzen. Wer könnte da schon widerstehen...
Die letzten Romanen von
Amélie Nothomb haben die Kritiker in Frankreich mitunter enttäuscht als zu kurz mit wiederkehrenden Elementen, wenig überraschend
bezeichnet. Blaubart hingegen hat die
Kritiker wieder aus ihrer Lethargie gerissen, die den Roman als
anders, verstörend und faszinierend
bejubelten. Amélie Nothomb ist poetischer und ästhetischer als zuvor.
Der Roman liest sich sehr gut und wartet mit einem unerwarteten Ende auf.
Amélie Nothomb, 1967 in
Kobe, Japan, geboren, hat ihre Kindheit und Jugend als Tochter eines belgischen
Diplomaten hauptsächlich in Fernost verbracht. Seit ihrer Jugend schreibt sie
wie besessen. In Frankreich stürmt sie mit jedem neuen Buch die
Bestsellerlisten und erreicht Millionenauflagen. Für Mit Staunen und Zittern
erhielt sie den Grand Prix de l’Académie française. Amélie Nothomb lebt in
Paris und Brüssel.
Blaubart von Amélie Nothomb ist bei Diogenes
erschienen.
(JK 09/14)
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