Der britische Autor Jonathan Freedland hat mit seinem
Buch Intervention einen hochbrisanten
Thriller über ein dunkles Geheimnis der Alliierten im zweiten Weltkrieg
geschrieben, das nun auf Deutsch bei Scherz erschienen ist.
1940: Europa steht in
Flammen. Die Alliierten haben einen geheimen Plan. James Zennor, ein junger
Wissenschaftler in Oxford, macht eine schreckliche Entdeckung: Eines Morgens
sind seine Frau und sein Sohn verschwunden. Urplötzlich. Ohne Erklärung. Wurden
sie ermordet? Entführt? Verzweifelt forscht James nach ihnen, stößt auf eine
Mauer des Schweigens bei den Behörden, bei Freunden. Eine mysteriöse Spur führt
ihn aus dem kriegsdunklen England in das noch neutrale Amerika, an die
mächtige, reiche Eliteuniversität Yale. Und dort, im Forschungszentrum der
freien Welt, entdeckt James eines der dunkelsten, tödlichsten Geheimnisse einer
Welt im Krieg.
Man muss ehrlicherweise
sagen, dass die zentrale Idee der Handlung recht absurd ist: der Bösewicht ist
ein angesehener amerikanischer Akademiker, der im Jahre 1940 Großbritannien von
den Nazis zerstört sehen will, um sein Eugenik- und wissenschaftliches Zuchtprogramm
weiter zu treiben. Doch ein Thriller kann eine absurde Handlung vertragen, wenn
er gut und glaubwürdig geschrieben ist. Freedland hat die Story flüssig und unterhaltsam geschrieben, mit dem
Protagonisten muss man sich allerdings erst anfreunden. Insgesamt eignet sich
der Thriller für eine längere Bahnfahrt oder um am Flughafen auf den Abflug zu
warten, eine einfache und nicht zu anstrengende Lektüre.
Jonathan Freedland ist
einer der renommiertesten Journalisten Großbritanniens. 1967 in London geboren,
arbeitete er jahrelang als politischer Korrespondent in Washington. Er ist
Journalist und Kolumnist für den Guardian, schreibt regelmäßig für The New York
Times und The New York Review of Books. Für die BBC präsentiert er eine
Radiosendung zur Zeitgeschichte, The Long
View. Für seine Arbeit wurde er mehrfach ausgezeichnet. Er lebt mit seiner
Frau und zwei Kindern in London.
Intervention von Jonathan Freedland ist bei Scherz erschienen.
(JK 09/14)
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