Der italienische Autor
Massimo Carlotto hat mit seinem neuen Roman Die
Marseille Connection,
erschienen bei Tropen, einen Thriller
zur neuen, globalen Kriminalität geschrieben. Massimo Carlotto beschreibt die
dunkle Seite der globalen Finanzkrise: die neue Kriminalität in Nadelstreifen –
ohne Moral und ohne Grenzen.
Eine Gang aus vier
brillanten Verbrechern macht Marseille unsicher. Ihre Gier nach Reichtum und
Macht ist grenzenlos. Nur eine durchschaut ihr Spiel: Kommissarin Bernadette
Bourdet, kurz B. B. In der düsteren Metropole zwischen Afrika und Europa tobt
ein Territorialkrieg. Kommissarin Bourdet – knallhart, hässlich und mit einer
Schwäche für schöne Frauen – tut nicht nur Gutes, um das Böse zu verhindern.
Sie hat ihre eigene Definition von Verbrechensbekämpfung. Ein korsischer
Mafiaboss alter Schule und ein Berufskiller, der sein Handwerk in den
Drogenkriegen Südamerikas gelernt hat, helfen ihr dabei. Das bekommen Sosim,
Sunil, Giuseppe und Inez zu spüren. Sie haben zusammen Ökonomie in Leeds
studiert und kommen nach Marseille, um die Welt zu erobern. Geldwäsche, Betrug,
Öko- und Wirtschaftskriminalität auf der internationalen Bühne sind ihr
Geschäft.
Massimo Carlottos Roman
spielt nicht in Italien sondern in Marseille, eine Stadt wie gemacht für
undurchsichtige Krimis, eine Stadt voller Fallstricke, Verbrechern, fortwährenden
Auseinandersetzungen um Einflussgebiete der Gangs und absurder Gewalt. Es ist
ein Schritt heraus aus der gewohnten Umgebung Nordost-Italiens, in der
Carlottos Krimis bisher angesiedelt waren. Bisher schrieb Carlotto über das
organisierte Verbrechen in Italien. Nun wagt er sich auf neues Terrain. Seine
Bösewichte sind elegante und studierte Kriminelle. Carlotto gelingt es, mit
Spannung und Nervenkitzel in die globale Kriminalität einzutauchen. Lediglich
die Figur der Bernadette Bourdet bleibt etwas blass.
Massimo Carlotto, geboren 1956 in Padua, ist einer
der erfolgreichsten Schriftsteller Italiens. Als Sympathisant der extremen
Linken wurde er in den 1970er Jahren zu Unrecht wegen Mordes verurteilt. Nach
fünfjähriger Flucht und einer Gefängnisstrafe von sechs Jahren wurde er 1993
begnadigt. Er lebt heute auf Sardinien.
Die Marseille Connection von Massimo Carlotto ist bei Tropen erschienen.
(JK 01/14)
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