Literaturhaus
Dienstag, 12.07.2016
19.00 Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 6 / 10 Euro
Philosophisches Café:
Zu Gast ist Sven Hillenkamp, das Thema
an diesem Abend lautet „Der Sturz ins Nichts? Aussichten auf eine negative
Moderne“. Gastgeber ist Reinhard Kahl.
„Der Einzelne wird – ohne
Wert, im Zeitbrei, unfähig zur Aktivität, erniedrigt durch das Mögliche – im
Zentrum seiner Vitalität getroffen.“
Dehnt
sich das Mögliche auf Kosten des Wirklichen? Siegt der Konjunktiv über den
Indikativ und schrumpft dabei unsere Welt, die sich nur scheinbar ausdehnt?
Warum entstrukturiert sich für viele die Zeit, verliert sie an Rhythmus und
verengt sich der Horizont?
Solche
Fragen treiben Sven Hillenkamp zu Erkundungen einer Negativen Moderne,
so der Titel seines gerade erschienenen Buches bei Klett-Cotta. Der Autor des
viel diskutierten Buches Das Ende der Liebe – Gefühle im Zeitalter
unendlicher Freiheit versucht Licht in die Schattenseiten der Moderne zu
bringen und kritisiert dabei die gängigen Sozialtheorien. Schon in seinem
ersten Buch sah er die Liebe im Überfluss ertrinken. Zu viele Wahlmöglichkeiten
machten sie unmöglich. Nun verfolgt er weiter diese Spur: Strukturen der
Freiheit und der Sturz ins Nichts.
Der
1971 geborene Philosoph und Sozialforscher beobachtet ein taumelndes
Selbstwertgefühl bis hin zur Unfähigkeit zu arbeiten. Denn wenn das Handeln
ans Innenleben gekoppelt wird, dann wird das Handeln unmöglich und die Arbeit
ertraglos. Und wenn der Wert des Einzelnen ins Nichts zu fallen droht, dann
muss er sich dauernd durch kommunikative „Bestätigung“ aufwerten. Ein moderner
Sisyphos.
Negative Moderne von Sven Hillenkamp ist bei Klett-Cotta erschienen.
(JK 07/16)
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