Evelyn Waugh: Tod in Hollywood (Diogenes)

In Neuübersetzung ist im Diogenes Verlag der Roman Tod in Hollywood des englischen Autors Evelyn Waugh erschienen.

Dennis Barlow, junger Dichter und Drehbuchautor a.D., ist einstweilen Tierfriedhof-Angestellter in Los Angeles und wartet in Hollywood noch auf seinen Durchbruch. Als sein älterer Freund, von den Studios entlassen, Hand an sich legt, lässt Dennis Barlow ihn in Hollywoods Bestattungsparadies „Gefilde der Seligen“ bestatten. Neben dem Telefon stand eine Vase mit Rosen, ihr Duft wetteiferte mit dem Karbol, obsiegte aber nicht. Dort lernt er auch die Leichenkosmetikerin Aimée Thanatogenos kennen, die ihrerseits ein Auge auf Mr. Joyboy, den hauseigenen Meister der Einbalsamierungskunst, geworfen hat.

Evelyn Waughs Roman wurde 1948 veröffentlicht und gilt als eine der großen Satiren der Weltliteratur. Seine Bücher sind süße Verführungen, überaus gefällig und unterhaltsam zu lesen. Doch diese süßen Verführungen sind wie Lemon Drops mit Arsen als Kuvertüre. Waughs bittere, sarkastische und völlig verheerende Porträts der Menschheit sind auch heutzutage ein Lesespaß. Seine Figuren zerstören einander das Leben so beiläufig, dass es einem die Sprache verschlägt. In diesem Roman nimmt Waugh nicht nur die Filmbranche aufs Korn sondern auch das Geschäft mit dem Tod und die kulturelle Unbedarftheit Amerikas.

Evelyn Waugh, geboren 1903 in Hampstead, brach sein Geschichtsstudium in Oxford ab, um sich zum Maler ausbilden zu lassen. 1930 konvertierte er zum Katholizismus. Er war Lehrer, Reporter und Kunsttischler, bis er in der Schriftstellerei sein Metier fand und zu einem der wichtigsten englischen Autoren des 20. Jahrhunderts wurde. Im Krieg diente Waugh als Offizier. Waugh, der seit seiner Studentenzeit seine Neigung zu dandyhafter Extravaganz pflegte, liebte es, das Publikum durch kontroverse Äußerungen zu provozieren. Er starb 1966 in Taunton (Somerset).

Tod in Hollywood von Evelyn Waugh ist bei Diogenes erschienen. 
(JK 01/16)

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