Literatursoiree mit Martin Mosebach am Mittwoch, 31. August, im Literaturhaus

Literaturhaus
Mittwoch, 31.08.2016  19.30 Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 8 / 12 Euro. 

Der Literaturkritiker und Autor Lothar Müller, der als Feuilletonredakteur der Süddeutschen Zeitung in Berlin arbeitet, trifft sich zur Literatursoiree mit Martin Mosebach, dessen neuer Roman Mogador soeben im Rowohlt Verlag erschienen ist.

Um sich auf die ästhetischen Fragen der Literatur besinnen zu können, hat das Literaturhaus Hamburg die sogenannte Literatursoiree eingerichtet. Dabei rücken Schriftsteller die Grundfragen der Literatur in ein neues Licht und berichten aus ihren Schreibwerkstätten. Am 31. August kommt nun Martin Mosebach zu einem solchen Abend ins Literaturhaus Hamburg. 

Mosebach wird über sein Werk und über seinen neuen Roman Mogador sprechen. Mogador ist eine Mischung aus Kriminalfall und Seelenreise, aus genauer Beobachtung der Wirklichkeit und ausschweifender Phantastik. Es geht um Patrick Elff, der noch jung, aber auf der Karriereleiter seiner Arbeitsstelle – einer Bank – schon  hoch hinaufgeklettert ist. Als Elff nach einem Gespräch im Polizeipräsidium flieht und aus dem Fenster springt, ist das der Beginn einer gefährlichen Reise. Er hat betrogen, die Entdeckung steht bevor. Nun sucht er Hilfe bei einem mächtigen marokkanischen Finanzmann, der ihm noch einen Gefallen schuldet, und flieht nach Mogador. Doch auch in der Stadt an der marokkanischen Atlantikküste erweist sich das Untertauchen als schwierig. Um der Aufmerksamkeit der Polizei zu entgehen, mietet er sich nicht in einem Hotel, sondern im Haus der Patronin Khadija ein, einem Universum im kleinen, einer verborgenen Welt mit eigenen, weit jenseits des Normalen liegenden Gesetzen: Khadija ist Hure und Kupplerin, Geldverleiherin, Zauberin und Prophetin. Patrick, der sich selbst als einen erlebt, der mehr oder weniger unfreiwillig in seine Tat hineingeschliddert ist, stößt hier auf eine Frau, die mit ihrem Willen einen Kult bis zur Selbstvergötzung treibt. Zum zweiten Mal in kürzester Zeit übertritt er die eben noch unverrückbar scheinenden Grenzen seines Lebens, sieht die Geisterwelt, lernt Schrecken kennen, die irdische Strafen übersteigen. Die Reise nach Mogador gerät zum Traum, der Patrick Elff auf den Boden der Realität zurückführt. 

Martin Mosebach, geboren 1951 in Frankfurt am Main, hat sich nach dem II. juristischen Staatsexamen 1979 in seiner Geburtsstadt als Schriftsteller niedergelassen und lebt dort noch heute. Sein erster Roman Das Bett kam 1983 heraus; seitdem sind zehn weitere Romane entstanden, dazu Erzählungen, Gedichte, Libretti und Essays über Kunst und Literatur, über Reisen, über religiöse, historische und politische Themen. Dafür hat er zahlreiche Auszeichnungen und Preise erhalten, etwa den Heinrich-von-Kleist-Preis, den Großen Literaturpreis der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, den Georg-Büchner-Preis und die Goethe-Plakette der Stadt Frankfurt. Er ist Mitglied der Akademie für Sprache und Dichtung, der Deutschen Akademie der Künste in Berlin-Brandenburg sowie der Bayerischen Akademie der Schönen Künste.

Mogador  von Martin Mosebach ist bei Rowohlt erschienen.
(JK 08/16)

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