Isländisch Mord mit Arnaldur Indriðason und Yrsa Sigurðardóttir am Mittwoch, 2. November, beim 10. Hamburger Krimifestival

10. Hamburger Krimifestival
Kampnagel K2
Mittwoch  02.11.2016   18.30 Uhr 
Jarrestraße 20,  Hamburg
Eintritt: 16,50  Euro  
       
Isländisch Mord! Die toten Mädchen in Reykjavík: Arnaldur Indriðason und Yrsa Sigurðardóttir lesen aus ihren Krimis. Dass es auf Island ruhig und beschaulich ist, wird nach diesem Abend niemand mehr glauben. Die preisgekrönten Romane der Autoren Indriðason und Sigurðardóttir präsentieren uns die mörderische Seite ihrer so friedlich anmutenden Heimat. Lisa Wagner liest die deutschen Texte, Tina Flecken moderiert den Abend.

In seinem aktuellen Krimi, der sich wochenlang auf Platz eins der isländischen Bestsellerliste hielt, springt Arnaldur Indriðason zwischen Gegenwart und Vergangenheit. Ein alter Mann wird ermordet in seinem Bett gefunden. Auf seinem Schreibtisch entdeckt die Reykjavíker Polizei lauter alte Zeitungsartikel aus den Kriegszeiten Anfang der 1940er-Jahre, in denen vom Fall eines erdrosselten jungen Mädchens berichtet wurde. Warum hatte Stefan die vergilbten Berichte aufbewahrt? War er an dem niemals aufgeklärten Mord beteiligt oder hatte er etwas über den Täter gewusst? Der Kreis der Verdächtigen war damals groß, denn in jenen Jahren hatte man auch US-amerikanisches Militärpersonal auf Island stationiert. Jetzt, 60 Jahre später, nimmt sich der pensionierte Polizist Konráð noch einmal den Fall vor und sucht nach den Verbindungen zur aktuellen Mordtat – sehr zur Freude seiner überlasteten Polizeikollegen. Und tatsächlich: Konráð findet noch einige Zeugen von damals und hat bald eine heiße Spur. 

Arnaldur Indriðason  wurde in Reykjavík am 28. Januar 1961 als Sohn des Schriftstellers Indridi G. Þorsteinsson geboren. Von 1986 bis 2001 war er unter anderem auch als Filmkritiker tätig, eher er sich ganz auf das Schreiben seiner Romane konzentrierte. Indridason schloss sein Studium mit einem Abschluss in Geschichte an der Universität von Island im Jahr 1996 ab und arbeitete zuvor unter anderem als Journalist für die Zeitung Morgunblaðið . Heute lebt er als freier Autor mit seiner Frau und seinen drei Kindern in der isländischen Hauptstadt Reykjavik.

Schattenwege von Arnaldur Indriðason ist bei Lübbe erschienen.

Nicht weniger erfolgreich ist Yrsa Sigurðardóttir, die mit dem „besten Kriminalroman des Jahres 2014“ zum Hamburger Krimifestival kommt. Ein siebenjähriges Mädchen ist die einzige Zeugin, als ihre Mutter nachts in ihrer Reykjavíker Wohnung brutal erschlagen wird. Dies bleibt längst nicht der einzige Mord zum Auftakt einer neuen Krimiserie. Kommissar Huldar wird sich an diesem Fall die Zähne ausbeißen. Dass er ausgerechnet mit der Psychologin Freyja ermitteln soll, ist keineswegs eine Erleichterung, hatte er doch gerade erst nach einer Kneipentour die Nacht mit ihr verbracht. Der Alleingang eines jungen Mannes, der meint, auf der richtigen Fährte zu sein und sich doch nur selbst in Gefahr bringt, macht die Aufgabe auch nicht leichter. Am Ende kommt dann doch alles völlig unerwartet und anders, als man denkt. Nicht ohne Grund zeichnete der isländische Verband der Krimiautoren DNA mit dem Blóðdropinn, dem „Blutstropfen-Preis“, aus. 

Yrsa Sigurðardóttir geboren 1963 in Island studierte Bauingeneurwesen in Montreal und Reykjavík. Seit 1998 schreibt sie Kinderbücher. 2005 erschien ihr erster Kriminalroman in Deutschland unter dem Namen Das letzte Ritual. Ihre Kriminalromane zeichnen sich durch besonders düstere Szenerien und ihre dezente Affinität für das Übernatürliche aus. Heute wohnt sie mit Mann und zwei Kindern bei Reykjavík und arbeitet als Ingenieurin. 

DNA von Yrsa Sigurðardóttir ist bei btb erschienen.
(JK 10/16)

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