Paul Murray: Der gute Banker (Kunstmann)

Vom irischen Autor Paul Murray ist bei Kunstmann sein neuer Roman Der gute Banker erschienen.

Hat Claude Martingale gehofft, er könne seinem Leben als Banker durch seinen Umzug von Paris nach Dublin die ersehnte Wende geben? Sein neuer Job in der aufstrebenden Bank von Torabundo raubt ihm jedenfalls schnell jegliche Illusion. Auch hier verbringt er, wie alle seine Kollegen, seine Tage und Nächte einzig im Dienste des Geldes. In diese lähmende Eintönigkeit platzt der Schriftsteller Paul, der, auf der Suche nach neuem Stoff, Claude zu seinem modernen Jedermann erkoren hat, zum Helden seines künftigen literarischen Meisterwerks. Unter Pauls höchst erfindungsreichem Einfluss wird Claudes Leben tatsächlich aufregender, besonders als die schöne griechische Kellnerin Ariadne ins Geschehen tritt. 

Doch Paul treibt ein doppeltes Spiel, und auch die Bank von Torabundo erweist sich als weniger ehrenwert als erhofft: zwielichtige Übernahmen, dubioser Derivatehandel und eine neue Unternehmensstrategie, die sich „kontraintuitives Handeln“ nennt – kann das alles gut gehen?
 
Realität und Fiktion vermischen sich in dieser philosophisch angehauchten Farce. Die Wirtschaftskrise in Europa und insbesondere Irland bilden den Hintergrund dieser Geschichte, doch Murray schickt seine Handlung in verschiedene Richtungen. Ein Banker als Jedermann ist vielleicht nicht mehr originell, doch nutzt Paul Murray seinen irischen Witz, den er bereits in seinen beiden Romanen zuvor zeigte, irische Bodenständigkeit und Geborgenheit hineinzumischen.

Paul Murray, geboren 1975, studierte Englische Literatur und Creative Writing an der University of East Anglia. Danach arbeitete er als Buchhändler. Nach An Evening of Long Goodbyes (2005) und dem Bestseller Skippy stirbt (2011) ist dies sein dritter Roman. Er lebt in Dublin und gilt als eine der bedeutendsten Stimmen der irischen Literatur.
 
Der gute Banker  von Paul Murray ist bei Kunstmann erschienen. 
(JK 11/16)

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