Vom 20.
bis 26. April 2017 steht der Hamburger Frühling ganz im Zeichen der Literatur.
Stromnetz Hamburg GmbH und Literaturhaus Hamburg organisieren gemeinsam unter
dem Titel High Voltage zum ersten Mal
eine Woche literarischer Höhepunkte.
Hamburg,
die Literatur und der Strom, das ist eine Geschichte glanzvoller literarischer
Höhepunkte, aber auch erbitterter Auseinandersetzungen um Atomstrom,
Kultursponsoring, Verantwortung und Moral. Die Hamburger Elektricitäts-Werke
(HEW) finanzierten schon in den 1990er Jahren ein großes Frühjahrslesefest.
Fortgesetzt wurde es vom Vattenfall Konzern, in dem die HEW 2002 aufgegangen
waren, doch der Energieriese zog sich entnervt zurück, nachdem alljährlich zwei
Festivals gegen das Kultursponsoring Stellung bezogen. In diesem April wird
Hamburgs Literatur nun wieder unter Strom gesetzt: High Voltage nennt sich ein kleines und feines Festival, mit dem
das Literaturhaus und das städtische Stromnetz an die traditionellen Lesetage
anknüpfen.
Es waren
um die 20.000 Besucher, die noch vor wenigen Jahren von den Frühjahrslesetagen
und ihren fast 200 Veranstaltungen in Hamburg angezogen wurden. Das Bedürfnis
nach literarischer Hochspannung im Frühling ist also groß. High Voltage startet nun mit einem schmalen Programm, das kann sich
jedoch sehen lassen: Vom 20. Bis zum 26. April gastieren u.a. Jostein Gaarder,
Clemens Meyer, Zsuzsa Bánk und Eva Menasse an verschiedenen Orten in der Stadt,
ergänzt werden die Lesungen durch Veranstaltungen für Kinder. Zum Auftakt des
Festivals stellt Jostein Gaarder seinen soeben neu erschienenen Roman Ein treuer Freund vor. Der norwegische
Schriftsteller wurde Anfang der neunziger Jahre mit Sofies Welt berühmt, einer erzählerischen Einführung in die
Philosophie, die in 60 Sprachen übersetzt wurde. Von seinem Roman „Ein treuer
Freund“ sagt Gaarder, es sei ein Roman „über Einsamkeit, jedenfalls ist er das
auch“. Erzählt wird in dem Schelmen- und Liebesroman von einem gewissen Jakop
Jacobsen, dessen bester Freund Pelle eine Handpuppe ist und auch noch deutlich
gewitzter als er selbst. Ebenfalls ziemlich seltsam ist das Hobby von Jakop, er
geht nämlich gern auf fremde Beerdigungen. Dort lernt er eines Tages Agnes
kennen. Er verliebt sich und hofft, dass sie ihn trotz des vorlauten Pelle
erhört.
Verteilt
auf verschiedene Veranstaltungsorte – Magazin-Kino, Handelskammer, Rotunde der
Staats- und Universitätsbibliothek, Erika-Haus, Literaturhaus, Warburg-Haus,
Betriebsgelände der Stromnetz Hamburg, Haus 12 –, wird es sechs
Abendveranstaltungen mit namhaften Autorinnen und Autoren geben. Zu erleben
sind Jostein Gaarder, Clemens Meyer, Sarah Bakewell, Zsuzsa Bánk und Eva
Menasse, die aus ihren aktuellen Büchern lesen werden, sowie der Übersetzer
Andreas Nohl, der zusammen mit dem Schauspieler Felix von Manteuffel seine neue
Edgar-Allan-Poe-Übertragung vorstellen wird. Moderiert werden die Abende von
Margarete von Schwarzkopf, Katharina Teutsch, Gabriele von Arnim, Andreas
Isenschmid und Wiebke Porombka.
Zudem
widmet sich das Hamburger Frühjahrsfestival der Kinderliteratur, für die
ebenfalls sechs Lesungen am Vormittag vorgesehen sind. Auftreten werden Maja
Nielsen, Ute Wegmann, Joachim Hecker, Uticha Marmon, Arne Rautenberg und Jan
von Holleben. Die Kinderbuchautoren bringen eine große Fülle von Themen mit:
Von spannenden Alltagsgeschichten über Abenteuer und Wissen, Experimente von
kleinen Forschern, Kindergedichte mit Collagen und Workshop-Angebote für
illustrierte Kinderbilder.
(JK 04/17)
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