Literaturhaus
Dienstag, 18.04.2017 19.30
Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 6 / 10 Euro
Olga Grjasnowa liest aus ihrem
neuen Roman Gott ist nicht schüchtern,
der bei Aufbau erschienen ist. Richard Kämmerlings moderiert.
Amal
betreibt ihre Schauspielkarriere mit Leidenschaft, geht auf Partys, trinkt viel
Wein und genießt die Wochenenden in der Villa ihres Vaters. Hammoudi will nur
kurz seinen Pass verlängern lassen und dann zurück nach Paris, zu seiner
Freundin Claire, zu seiner ersten Stelle als Chirurg. Beide könnten genauso gut
in London, New York oder Hamburg leben – tatsächlich leben sie aber in
Damaskus.
Olga
Grjasnowa nimmt in ihrem dritten Buch Gott
ist nicht schüchtern wieder Menschen mit zerfaserten, gebrochenen
Lebensläufen unter die Lupe. Amal und Hammoudi gehören der reichen, westlich
geprägten Oberschicht an und sehnen sich nach Freiheit vom totalitären System
der Assad-Dynastie. Mit dem Beginn des „Arabischen Frühlings“ scheint diese
Freiheit kurz zum Greifen nahe – bis Amal und Hammoudi ihre Zukunft im Grauen
des syrischen Bürgerkrieges begraben sehen. Es beginnt eine Leidensgeschichte
zwischen Flucht und Ausharren, Hoffnung und Verzweiflung, die schließlich bis
nach Berlin führt.
Olga
Grjasnowa, die mit ihrem Debütroman Der
Russe ist einer, der Birken liebt einiges Aufsehen erregt hat, schreibt
intensiv und nah darüber, was es heißt, wenn plötzlich da Krieg herrscht, wo
man gestern noch träumen konnte – und was einen Menschen dazu bringt, zu
fliehen.
Olga
Grjasnowa wurde 1984 in Baku, Aserbaidschan, geboren. Längere
Auslandsaufenthalte führten sie nach Polen, Russland, Israel und Türkei. Für ihren
vielbeachteten Debütroman Der Russe ist
einer, der Birken liebt wurde sie mit dem Klaus-Michael Kühne-Preis und dem
Anna Seghers-Preis ausgezeichnet. Zuletzt erschien 2014 Die juristische Unschärfe einer Ehe. Beide Romane wurden für die
Bühne dramatisiert. Olga Grjasnowa lebt mit ihrer Familie in Berlin.
Gott
ist nicht schüchtern von Olga
Grjasnowa ist bei Aufbau erschienen.
(JK 04/17)
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