Eine Hochzeit, ein
Geheimnis und ein Todesfall – Hobbyermittler Perez steckt in seinem zweiten
Fall Gefährliche Ernte in Schwierigkeiten.
An den Berghängen der
malerischen Côte Vermeille, am südwestlichsten Zipfel Frankreichs, reifen die
Weintrauben unter der glühend heißen Augustsonne heran. Es sind Sommerferien,
die schlimmste Zeit des Jahres, wenn es nach Delikatessenschmuggler und
Lebemann Perez geht. Die Touristen haben sich in Banyuls-sur-Mer breitgemacht,
er hängt mit seinen Lieferungen hinterher und dann will seine heißgeliebte
Tochter auch noch einen Mann heiraten, den man gemeinhin nur »die Bohnenstange«
nennt. Als ein Toter in den Weinbergen seines Vaters gefunden wird, ist es endgültig
vorbei mit der Ruhe. Die Ermittler schnüffeln auf dem Weingut und in Perez’
Angelegenheiten herum. Ausgerechnet der sagenumwobene Creus, ein Wein, der das
Rückgrat seines bescheidenen Wohlstands bildet, soll etwas mit dem Tod des
Mannes zu tun haben. Hobbyermittler Perez sieht sich gezwungen, die Sache
selbst in die Hand zu nehmen, und muss bald erkennen, dass das beschauliche
Küstenörtchen die Kulisse finsterer Machenschaften und familiärer Tragödien
ist, die weit in die große Politik hineinreichen.
Die deutschen
Frankreich-Krimis, die derzeit Hochkonjunktur haben, sind in erster Linie für
das Urlaubsgepäck oder das Fernweh gedacht, Wohlfühllektüre im positiven Sinne.
So schafft es Yann Sola genau diesen Nerv zu treffen. Er versetzt den Leser in
das Lebensgefühl des äußersten Süden Frankreichs mit einem grantelnden
Ermittler, den man sich nur allzugut in der Kulisse vorstellen mag. Die
Krimihandlung ist das schmückende Beiwerk und gibt der Atmosphäre einen Rahmen.
Am Ende veranstaltet der Autor dennoch einen Showdown.
Yann Sola lebt und
arbeitet in Deutschland und an der Côte Vermeille in Frankreich.
Gefährliche Ernte von Yann Sola ist bei Kiepenheuer &
Witsch erschienen.
(JK 03/17)
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