Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Im
Juni 2012 reist Alain Mabanckou zum ersten Mal seit dreiundzwanzig Jahren in
den Kongo. In seiner Heimatstadt Pointe-Noire wird er begeistert empfangen,
schließlich ist aus dem jungen Mann, der einst zum Studieren nach Frankreich
ging, ein erfolgreicher Schriftsteller geworden. Seine weitläufige
Verwandtschaft weiß, dass er manchmal im Fernsehen auftritt, dass er in der
Nähe von Hollywood lebt und viele Weiße seine Bücher lesen. Überall hat er das
Bild seiner Mutter vor Augen, die alt geworden und gestorben ist, während er
fern von ihr in einem fremden Land lebte. Und so wird aus seinen Streifzügen
durch die Stadt eine Reise in die eigene Kindheit. Denn er erinnert sich an den
Rat, den seine Mutter ihm mit auf den Weg gegeben hat, als die beiden sich zum
letzten Mal begegneten: Heißes Wasser vergisst nie, dass es einmal kalt war.
Eine
literarische Spurensuche zwischen Vergangenheit und Gegenwart: Alain Mabanckou
zeichnet in »Die Lichter von Pointe-Noire« das humorvolle, aber auch berührende
Porträt einer Frau, die unbeugsam allen Widrigkeiten des Schicksals trotzt. Und
er erzählt eine Geschichte über das Fremdsein, das dort am stärksten sein kann,
wo man es am wenigsten erwartet.
Alain
Mabanckou wurde 1966 in der Republik Kongo geboren. Mithilfe eines
Förderstipendiums verließ er Ende der Achtzigerjahre seine Heimat, um in Paris
sein Jurastudium fortzusetzen. Danach trat er in einen französischen
Wirtschaftskonzern ein, für den er fast zehn Jahre lang als juristischer
Berater tätig war. Während dieser Zeit erschienen zwei Lyrikbände und sein
Debütroman, für den er den Grand Prix littéraire de l’Afrique noir erhielt.
Weitere Romanveröffentlichungen folgten, darunter Zerbrochenes Glas
(2005) und Black Bazar (2009). Mit dem Roman Stachelschweins Memoiren
gewann er 2006 den Prix Renaudot, 2012 wurde er von der Académie française für
sein Gesamtwerk mit dem Grand Prix de Littérature ausgezeichnet. 2015 stand er
mit Die Lichter von Pointe-Noire auf der Shortlist des Man Booker
International Prize. Alain Mabanckou lebt in Paris und Los Angeles.
Die Lichter von Pointe-Noire von Alain Mabanckou ist bei Liebeskind
erschienen.
(JK 08/17)
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