Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Arnold
ist ein junger Mann Anfang zwanzig, der glaubt, einen Mann umgebracht zu haben.
Seine ganze Sorge besteht nun darin, eine gute Tat zu begehen, um das vormalige
Verbrechen zu sühnen. Doch wohin er auch geht und was er auch unternimmt, stets
wird sein Vorhaben durch das Unverständnis oder die Eigennützigkeit der anderen
durchkreuzt. So wird er bezichtigt, das Geld, das er einer trauernden Familie
spenden will, selbst gestohlen zu haben. Man findet sich auf einem Kommissariat
ein. Arnold, der verzweifelt nach einem Freund sucht, dem er sich anvertrauen
kann, findet ihn groteskerweise erst im Polizeiinspektor Bugeaud, der es
rhetorisch geschickt versteht, Arnold eine letzte Falle zu stellen.
1898
als Sohn eines russischen Lebemanns und eines Luxemburger Dienstmädchens in
Paris geboren, schlug sich Emmanuel Bove mit verschiedenen Arbeiten durch,
bevor er als Journalist und Schriftsteller sein Auskommen fand. Mit seinem
Erstling Meine Freunde hatte er einen überwältigenden Erfolg, dem
innerhalb von zwei Jahrzehnten 23 Romane und über 30 Erzählungen folgten. Nach
seinem Tod 1945 gerieten der Autor und sein gewaltiges Œuvre in Vergessenheit,
bis er in den siebziger Jahren in Frankreich und in den achtziger Jahren durch
Peter Handke für den deutschsprachigen Raum wiederentdeckt wurde. Heute gilt
Emmanuel Bove als Klassiker der Moderne.
Die letzte Nacht von Emmanuel Bove ist bei Edition diá erschienen.
(JK 08/17)
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