Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Pierre
Neuhart, ein kleiner Unternehmer um die vierzig, der sich auf den Abbau von
Steinbrüchen konzentriert hat, lernt auf einer Soiree die siebzehnjährige
Schönheit Eliane kennen und verliebt sich rettungslos in sie. Bereits nach
kurzer Zeit zieht sie zu ihm, nicht zuletzt um dem Zusammenleben mit ihrer
Mutter zu entrinnen. Die falschen Vorstellungen, die sich der eine jeweils vom
anderen macht, verkehren die Liebesgeschichte bald in eine Leidensgeschichte,
zumal die Abhängigkeit Pierres von Eliane in dem Maße wächst, wie sie ihn
abfällig behandelt, schikaniert und dominiert. Nach einer tragikomischen
Eifersuchtsszene weist er sie aus seiner Wohnung; Eliane geht, offensichtlich
ungerührt. Doch nun ist Pierre Neuhart erst recht verloren: Eliane wird jetzt
vollends zu seinem Lebensinhalt.
1898
als Sohn eines russischen Lebemanns und eines Luxemburger Dienstmädchens in
Paris geboren, schlug sich Emmanuel Bove mit verschiedenen Arbeiten durch,
bevor er als Journalist und Schriftsteller sein Auskommen fand. Mit seinem
Erstling Meine Freunde hatte er einen überwältigenden Erfolg, dem
innerhalb von zwei Jahrzehnten 23 Romane und über 30 Erzählungen folgten. Nach
seinem Tod 1945 gerieten der Autor und sein gewaltiges Œuvre in Vergessenheit,
bis er in den siebziger Jahren in Frankreich und in den achtziger Jahren durch
Peter Handke für den deutschsprachigen Raum wiederentdeckt wurde. Heute gilt
Emmanuel Bove als Klassiker der Moderne.
Die Liebe des Pierre Neuhart von Emmanuel Bove ist bei Edition diá erschienen.
(JK 08/17)
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