Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Neuübersetzung
von Hermann Lindner
Im
Oktober des Jahres 1838 bricht die gefeierte Schriftstellerin George Sand nach
Mallorca auf, begleitet von Frédéric Chopin und ihren beiden Kindern. Zwar
hofft sie auf die Gesundung ihres Geliebten und die ihres Sohnes, aber die
Reise ist auch eine Flucht, um dem Klatsch und Tratsch der Pariser Gesellschaft
zu entkommen. Der anfängliche Enthusiasmus weicht bald einer großen
Ernüchterung, denn es gibt weder eine Willkommenskultur noch das erwartete
milde Klima. Nach nur einem Winter kehrt die kleine Familie wieder nach
Frankreich zurück.
1842
erscheint George Sands literarischer Bericht als Buch und wird zum
vielgelesenen Klassiker. Auch heute sollte sich kein Mallorca-Fan, kein
Reisefreund, diesen zauberhaft-befremdlichen Blick zurück in die
Insel-Vergangenheit entgehen lassen.
George
Sand, 1804 geboren und 1876 gestorben, das war Amantine-Aurore-Lucile Dupin,
Urenkelin Moritz' von Sachsens, verheiratete Baronin Dudevant, Mutter zweier
Kinder, Geliebte von Alfred de Musset und Frédéric Chopin und vielen anderen,
Freundin und Ratgeberin fast aller bedeutenden Zeitgenossen aus Kultur und
Politik, weit über die Grenzen ihres Landes hinaus. Mit ihren zahlreichen
Romanen, die sie unter ihrem berühmten männlichen Pseudonym veröffentlichte,
erschrieb sie sich ihre ökonomische Unabhängigkeit und einen unvergänglichen
Platz in der Weltliteratur.
(JK 08/17)
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