Nicolas Bouvier: Die Erfahrung der Welt (Lenos)

Frankreich – Ehrengast 2017 der Frankfurter Buchmesse

1963 erschien L'Usage du monde (Die Erfahrung der Welt), das Erstlingswerk des Genfer Schriftstellers und Fotografen Nicolas Bouvier. Das Buch gehört heute zu den Klassikern der modernen Reiseliteratur. Die Erfahrung der Welt ist das Ergebnis einer fast zweijährigen Reise, die Nicolas Bouvier mit dem Maler Thierry Vernet 1953/54 unternahm. Die beiden Freunde fahren mit einem Fiat Topolino „in sehr gemächlichem Tempo“ via Balkan, Türkei und Iran nach Afghanistan. Sie nehmen sich viel Zeit für die Entdeckung eines sowohl archaisch wie surreal anmutenden Kulturraums, wobei ihre Erfahrungen und Begegnungen mitunter an ein tragikomisches Welttheater erinnern.  So wie sich dieses „langsame Reisen“ an die Fremde herantastet, erkundet der Autor geduldig die Welt der Sprache, indem er den Reichtum der Dinge mit demjenigen der Worte zu verbinden versucht. Dabei entstehen atmosphärisch eindringliche Beschreibungen und farbige Porträts, durchdrungen von einem melancholischen Humor. Erstmals in einer Ausgabe dieses Werkes werden auch Fotografien, die während der Fahrt entstanden sind, präsentiert. Ihre ungewöhnliche Qualität macht das Buch von Nicolas Bouvier – eine Art schweizerischer Bruce Chatwin – zusätzlich zu einem Ereignis.

Nicolas Bouvier, geboren 1929 in Lancy, wuchs in Genf auf und machte schon als 16-Jähriger erste Reisen nach Frankreich und Italien. Nach dem Studium der Geistes- und Rechtswissenschaften in Genf fuhr er 1953 mit Thierry Vernet im Auto über Jugoslawien, die Türkei und Iran nach Afghanistan, 1955 dann die Weiterreise nach Japan. In den sechziger Jahren unternahm Bouvier mehrere ausgedehnte Reisen, u.a. nach Japan, China und Korea. Der Schriftsteller, Fotograf und Journalist publizierte mehrere Bücher. 1998 starb Nicolas Bouvier in Genf.

Die Erfahrung der Welt von Nicolas Bouvier ist bei Lenos erschienen.
(JK 08/17)

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