Frankreich – Ehrengast 2017 der
Frankfurter Buchmesse
Mit
Willkommen im Paradies (Originaltitel: Cannibales) wird einer der
wichtigsten Romane Mahi Binebines in einer überarbeiteten Übersetzung neu
aufgelegt.
Unter
dem umgestürzten Boot am Strand herrschte ein Friede, den Nuarâ mit ihrem Kind
um nichts in der Welt eingetauscht hätte. Sie hat sich hier versteckt, um nicht
von der Polizeipatrouille entdeckt zu werden. Die Schreie des Babys drohten sie
und die Gruppe Flüchtlinge, die gemeinsam am Strand von Tanger auf das Boot des
Schleppers warten, zu verraten – so kurz
vor dem Ziel, der Festung Europa. Einer von ihnen ist der junge Asûs, der mit
Verschmitztheit und Ironie die Geschichten seiner Schicksalsgenossen
wiedergibt. Er erzählt aber auch, wie sie, vor Kälte und Angst zitternd, auf
das Zeichen zum Aufbruch warten und wie sie versuchen, die Lichter am Horizont
zu deuten – künden sie vom Gelobten Land, oder sind sie eine Falle?
Mahi
Binebine, geboren 1959 in Marrakesch, war nach dem Studium acht Jahre lang
Mathematiklehrer in Paris. Gleichzeitig begann seine intensive
Auseinandersetzung mit Malerei und Literatur. Heute gilt er als bekanntester
Maler Marokkos, seine Bilder hängen u.a. im New Yorker Guggenheim-Museum. Sein
schriftstellerisches Werk – er schrieb acht Romane – wurde in mehrere Sprachen
übersetzt und u.a. mit dem Prix de l’Amitié Franco-Arabe ausgezeichnet. 1994
bis 1999 verbrachte er in New York. Er lebt mit seiner Familie in Marrakesch.
Willkommen im Paradies von Mahi Binebine ist bei Lenos erschienen.
(JK 08/17)
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