Hamburger LeseFrühstück mit Pascale Kramer im Hotel Wedina am Samstag, 14. Oktober

Hotel Wedina
Samstag, 14.10.2017  12.30 Uhr
Barnerstr. 36, Hamburg
Eintritt: 18 Euro. Frühstücksbuffet ab 11.00 Uhr à 20,- Euro inkl. 3 Warmgetränke und Eintritt zur Lesung. Eintritt für Gäste der Lesung: 5.- Euro. Reservierung unter Tel.: 040-2279203 erforderlich.

Hamburger LeseFrühstück: Die Schweizer Schriftstellerin Pascale Kramer präsentiert zusammen mit Jutta Heinrich (deutscher Text), Carola Ebeling (Moderation) und Catherine Boivin (Übersetzung) ihren neuen Roman Autopsie des Vaters der im Rotpunktverlag Edition Blau erschienen ist.

Sie sei „eine Meisterin der Zwischentöne, des beredten Schweigens, (…) die die Zeichen der Zeit – und des Zeitgeistes – virtuos dechiffriert“, schwärmte Alain Berset anlässlich der Verleihung des Schweizer Grand Prix Literatur 2017 an Pascale Kramer. 

Ania hat ihren Vater jahrelang kaum gesehen. Da erreicht sie eines Tages ein Anruf seiner neuen Frau: Gabriel hat in der Nacht Selbstmord begangen. Der Freitod scheint im Zusammenhang mit dem Skandal zu stehen, den der als linker Intellektueller bekannte Radiojournalist ausgelöst hat, als er öffentlich Partei für zwei junge Einheimische ergriff, die an seinem Wohnort einen afrikanischen Sans-Papiers brutal ermordet haben. Als sich Ania zur Beerdigung in der Pariser Peripherie aufmacht, schlägt ihr in dem tief gespaltenen Dorf eine hasserfüllte Atmosphäre entgegen. Aber auch in ihrem alten Elternhaus stößt sie einzig auf Fremdheit und muss sich die Frage stellen, wie es dazu kommen konnte, dass ihr Vater eine solch unerträgliche Wendung vollzog. Pascale Kramer seziert in Autopsie des Vaters ein Land im Kippzustand. Das Skalpell ansetzend, erzählt sie vom Wegschauen, von der Abschottung einer ganzen Gesellschaftsschicht und wirft gleichzeitig ein schmerzhaft klares Licht auf das Innerste einer Familie, die verpasste Verständigung zwischen Vater und Tochter.

Pascale Kramer, 1961 in Genf geboren, hat zahlreiche Romane veröffentlicht, für die sie mehrfach ausgezeichnet wurde. Aufgewachsen in Lausanne, verbrachte sie einige Jahre in Zürich und ging 1987 nach Paris, wo sie auch heute lebt und arbeitet. Mit ihrem vierten Roman Die Lebenden (Prix Lipp Suisse), 2000 in Frankreich und 2003 erstmals auf Deutsch in der Übersetzung von Andrea Spingler erschienen, kam der literarische Durchbruch. Im Rotpunktverlag liegt außerdem Die unerbittliche Brutalität des Erwachens (2013) vor, für den ihr der Schillerpreis, der Prix Rambert und der Grand Prix du roman de la SGDL zuerkannt wurde. 2017 konnte Pascale Kramer mit dem Schweizer Grand Prix Literatur erstmals eine Auszeichnung für ihr Gesamtwerk entgegennehmen.

Autopsie des Vaters von Pascale Kramer ist im Rotpunktverlag Edition Blau erschienen.
(JK 10/17)

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