11.
Hamburger Krimifestival
Kampnagel
K2
Donnerstag
09.11.2017
18.30 Uhr
Jarrestraße 20, Hamburg
Eintritt: 14,50 Euro
Etwas ist faul in Dänemark:
Tödliche Wohlanständigkeit, Stalking und eine schlimme Lüge. Die Tatorte
könnten nicht besser gewählt sein: eine entlegene Wald-Hütte nördlich von
Kopenhagen, eine Fähre zwischen Dänemark und England und die Laken der Lust –
drei Fälle, drei Autoren. Dreimal beste Spannung aus Dänemark. Krimiabend mit
Lotte und Søren Hammer, Lone Theils und Steffen Jacobsen. Sebastian
Dunkelberg liest die deutschen Texte und Ulrich Sonnenberg moderiert den Abend.
In ein Totenmoor
bringt uns Dänemarks Bestsellerduo Lotte und Søren Hammer. In einer entlegenen
Hütte im Wald nördlich von Kopenhagen wird eine junge afrikanische
Zwangs-Prostituierte von Gangstern gefoltert. Weil sie rebelliert, ihren Kunden
nicht zu Willen ist. Doch die Aktion läuft aus dem Ruder. Als die Frau stirbt,
wird ihre Leiche in einem Moortümpel versenkt. Nur durch Zufall werden ihre
Überreste von einem streunenden Jagdhund entdeckt. Dorthin wird Kommissar
Simonsen gerufen. Ein schlimmer Fund, denn die Spuren einer Folterung sind
unübersehbar. Aber niemand vermisst diese Frau. Simonsen beginnt zu ermitteln.
Die Moorleiche ist für ihn der Schlüssel zu einer Welt gnadenloser Gewalt, in
der Fehler mit dem Leben bezahlt werden. Er gerät in eine Parallelwelt der dänischen
Wohlanständigkeit, bekommt es zu tun mit Menschenhandel, Geldwäsche und
Zwangsprostitution und die Indizien mehren sich, dass die Hintermänner der
grausamen Tat in den vermeintlich besten Kreisen zu finden sind…
Lotte Hammer, geboren
1955, lebt wie ihr Bruder Søren Hammer, geboren 1952, in Frederiksvaerk. Sie ist
ausgebildete OP-Krankenschwester. Bevor sie mit dem Schreiben anfing, arbeitete
sie als Krankenschwester in Griechenland, Deutschland, Grönland und sogar auf
einer Bohrinsel. Er ist Volkshochschullehrer für Mathematik, Dänisch und
Englisch. Früher unterrichtete er an einer technischen Schule.
Totenmoor von Lotte und Søren Hammer ist bei
Knaur erschienen.
Lone Theils’ Krimi beruht
auf einer wahren Begebenheit. „Ich stieß auf die Geschichte eines
amerikanischen Serienmörders.“ Der Mann war ein Stalker, der seine Opfer
fotografierte, bevor er sie tötete. Die Polizei konnte ihn stellen. Ein
vierfacher Mord konnte ihm nachgewiesen werden. Und es wurde ein Foto-Archiv
gefunden – mit 200 Aufnahmen von Heranwachsenden, die nicht zu identifizieren
waren. Darunter die Bilder von zwei Mädchen aus Dänemark. „Ich erfuhr davon,
als die amerikanische Polizei mit ihren dänischen Kollegen Kontakt aufnahm, um
herauszufinden, ob die Mädchen noch am Leben waren.“ Diese Frage ließ die
Autorin nicht mehr los, aus dem Mörder machte sie einen Engländer, das Foto der
beiden platzierte sie kurzerhand auf der Fähre, die Dänemark mit Großbritannien
verbindet.
Im Sommer 1985
verschwinden die dänischen Teenager Lulu und Lisbeth auf der Überfahrt nach
England spurlos. Eine Suchaktion über Landesgrenzen hinweg verläuft im Nichts.
Jahrzehnte später fällt Nora Sand, die in London für eine dänische Zeitung
arbeitet, ein Foto der beiden in die Hände: Es zeigt die Mädchen in der Zeit
nach ihrem Verschwinden. Nora lässt die Geschichte nicht los. Ihre Recherchen
beginnen in Dänemark, wo die Mädchen in einem Heim aufwuchsen. Und führen zu
dem englischen Frauenmörder Bill Hix. Der verbüsst im berüchtigten Gefängnis
Wolfhall eine lebenslange Haftstrafe. Nora ahnt nicht, welche Konsequenzen ihre
Nachforschungen haben. Die Suche nach der Wahrheit ist gefährlich...
Lone Theils war jahrelang
London-Korrespondentin für die angesehene dänische Tageszeitung Politiken sowie
fürs Fernsehen. Ihr Debütroman und Auftakt der Reihe um Nora Sand erscheint in
14 Ländern. Neben ihrer journalistischen Tätigkeit zwischen Dänemark und
England teilt die Autorin mit ihrer Protagonistin auch die Leidenschaft fürs
Kickboxen.
Die Mädchen von der Englandfähre von Lone
Theil ist
bei rororo
erschienen.
Steffen Jacobsen kommt
erstmals nach Deutschland, seine Thriller haben internationales Niveau. Lüge
ist der dritte Fall für Lene Jensen und Michael Sander. Die Kriminalkommissarin
und der Privatermittler waren bereits zuvor im Einsatz: Trophäe und Bestrafung
handelten von Menschenjägern und Selbstmordattentätern. Jacobsen ist eigentlich
Arzt und Chirurg – er schreibt mit spitzer Feder, formuliert messerscharfe
Dialoge und plant Handlungen, die man atemlos liest. Der neue Auftrag bringt
die beiden Aufrechten in den Konflikt mit militanten Umweltschützern und einem
dänischen Öl-Unternehmen – eine Auseinandersetzung, die für den Chef-Geologen
tödlich ausgeht. Ganz klar: Hier ist etwas faul.
Die dänische Gesellschaft
Nobel Oil kennt keine Skrupel, sich die gigantischen Rohstoffvorkommen in der
grönländischen Diskobucht zu sichern. Die Einwohner sind alarmiert,
Umweltaktivisten agieren zunehmend rabiat. Als der Chef-Geologe des
Bohrungsgeländes tot aufgefunden wird und ein USB-Stick mit brisanten
Informationen verschwindet, werden Kommissarin Lene Jensen und Ermittler
Michael Sander angeheuert, den Fall aufzuklären. Alle Spuren verweisen auf
einen Täter aus der militanten Umweltaktivisten-Szene. Doch scheinen diese
Hinweise fingiert zu sein, und Jensen und Sander beginnen, auf eigene Faust zu
ermitteln. Bis sie erkennen, dass sie nur Bauernopfer sind in einem unerbittlichen
Kampf um Geld, Prestige und Macht.
Steffen Jacobsen, 1956
geboren, ist Chirurg und Autor. Seine Bücher sind unter anderem in den USA,
England und Italien erschienen. Er ist verheiratet, hat fünf Kinder und lebt in
Kopenhagen.
Lüge von Steffen Jacobsen ist bei
Heyne erschienen.
(JK 11/17)
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