John
Harper liegt in einer abgelegenen Hütte auf einer indonesischen Insel nachts
wach, horcht, wie der Regen auf das Dach trommelt, und fürchtet um sein Leben.
Doch er hat weniger Angst vor dem, was kommt, als vor einer Tat, die er
begangen hat. Bei einem Besuch in der nächstgelegenen Stadt begegnet er Rita, einer
Frau mit eigener schwieriger Vergangenheit. Sie lassen sich auf eine Affäre
ein, die Harper ungeahnte Möglichkeiten des Exils eröffnet – doch bringt er
Rita damit gleichzeitig in Gefahr.
An
wechselnden Schauplätzen – Europa während des Kalten Krieges, die amerikanische
Bürgerrechtsbewegung in Kalifornien und Indonesien –, zeigt Louise Doughty
meisterhaft, wie John Harpers Lebensstationen mit finsteren Kapiteln der
jüngsten Weltgeschichte verknüpft sind.
Wie
bei ihren vorangegangenen Romanen ist Dunkle Wasser eher ein
psychologischer Thriller als ein Actionthriller. Doughty baut geschickt die
Spannung auf. Der Leser ist voller Fragen zu Harpers Umständen. Die
verschiedenen Aspekte enthüllen sich stückchenweise und bilden ein verstörendes,
fragmentiertes Ganzes. Themen der persönlichen Verantwortung, Schuld und
Erlösung treten in den Vordergrund. Ist ein Individuum schuldig, wenn es nur
ein Rädchen in einer mächtigen Maschine ist, die Böses verübt, oder wenn es
durch verwerfliche Handlungen möglicherweise Schlimmeres verhindern will?
Louise Doughty, geboren
1963, britische Autorin und Journalistin, schreibt Romane, Hörspiele und
unterrichtet Kreatives Schreiben. Sie hat bislang sechs Romane vorgelegt. Sie
lebt mit ihrer Familie in London.
Dunkle Wasser von Louise Doughty ist bei C.
Bertelsmann erschienen.

Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen