Fernando Aramburu liest im Literaturhaus am Mittwoch, 14. Februar

Literaturhaus
Mittwoch, 14.02.2018  19.30 Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 8 / 12 Euro

Fernando Aramburu stellt seinen neuen Roman Patria vor, der bei Rowohlt erschienen ist. Oda Thormeyer liest die deutschen Texte, Paul Ingendaay moderiert.

April 2017: Mit der Auslieferung der letzten Waffen der ETA an die Justiz endet – nach fast einem halben Jahrhundert und mehr als 800 Toten – offiziell die Zeit des baskischen Terrorismus. Doch der Prozess der Aufarbeitung ist lang und schmerzhaft und steht erst am Anfang. Fernando Aramburu, geboren 1959 in San Sebastián, seit 1985 Wahl-Hannoveraner, mag es da zugutekommen, dass er mit einer gewissen Distanz auf seine Patria, sein Vaterland, schauen kann. Patria heißt Vaterland, Heimat. Aber was ist Heimat? Die beiden Frauen und ihre Familie, um die es in Fernando Aramburus von der Kritik gefeierten und mit den größten spanischen Literaturpreisen ausgezeichneten Roman geht, sehen ihre Heimat mit verschiedenen Augen.

In seinem Roman blickt Aramburu auf das wohl dunkelste Kapitel der jüngeren spanischen Vergangenheit und legt die verhängnisvollen Mechanismen des Terrorismus offen, der sich tief hineingefressen hat in die baskische Seele. Erzählt wird vom Schicksal zweier einstmals befreundeter Familien, die der Terror entzweit hat: Der Kleinunternehmer Txato wird auf offener Straße von ETA-Mitgliedern erschossen und ausgerechnet der Sohn seines besten Freundes steht im Verdacht, am Attentat beteiligt zu sein.

Bittori sitzt am Grab ihres Mannes Txato. Sie erzählt ihm, dass sie beschlossen hat, in das Haus, in dem sie wohnten, zurückzukehren. Denn sie will herausfinden, was damals wirklich geschehen ist, und wieder unter denen leben, die einst schweigend zugesehen hatten, wie ihre Familie ausgegrenzt wurde. Das Auftauchen von Bittori beendet schlagartig die vermeintliche Ruhe im Dorf. Vor allem die Nachbarin Miren, damals ihre beste Freundin, heute Mutter eines Sohnes, der als Terrorist in Haft sitzt, zeigt sich alarmiert. Dass Mirens Sohn etwas mit dem Tod ihres Mannes zu tun hat, ist Bittoris schlimmste Befürchtung. Die beiden Frauen gehen sich aus dem Weg, doch irgendwann lässt sich die lange erwartete Begegnung nicht mehr vermeiden...

Ein Bestseller in Spanien, monatelang auf Platz 1 der Bestsellerliste, ein epochemachender Roman über Schuld und Vergebung, Freundschaft und Liebe, der zeigt, wie Terrorismus den inneren Kern einer Gemeinschaft angreift und wie lange es dauert, bis die Menschen wieder zueinander finden.

Fernando Aramburu studierte Hispanistik in Zaragoza. Er arbeitet als Übersetzer, Essayist, Romancier sowie als Autor von Kinder- und Märchenbüchern und erhielt mehrere Auszeichnungen, darunter der Premio Vargas Llosa, der Premio Biblioteca Breve, sowie zuletzt für Patria den Premio Nacional de Narrativa 2017.

Patria von Fernando Aramburu ist bei Rowohlt erschienen.
(JK 02/18)

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