Qiu Xiaolong: Schakale in Shanghai (dtv)

Der Krimi Schakale in Shanghai  des chinesischen Autors Qiu Xiaolong, erschienen bei dtv, erzählt von einer gefährlichen Ermittlung in eigener Sache und ist der achte Fall für Inspektor Chen.

Gerechtigkeit geht Oberinspektor Chen vom Sonderdezernat in Shanghai über alles, auch über die Parteidisziplin. Doch er hat den Bogen wohl überspannt und wird „weggelobt“. Das berufliche Abstellgleis scheint seinen Feinden allerdings nicht zu genügen. Bei Chens Ermittlungen zu einem toten Amerikaner und einem verschwundenen ranghohen Kader explodiert sein Dienstwagen, und seine neue Bekannte wird Opfer eines Mordanschlags. Chen steht vor der gefährlichsten Untersuchung seines Lebens.

Chen wird sympathisch beschrieben, ist poetisch und philosophisch veranlagt und durch und durch unbestechlich in einem Land, das die Ehrlichen nicht belohnt. Düster und angespannt ist die Stimmung des Krimis, getragen von einem zarten Erzählstil, der ungewöhnlich kritisch die Gesellschaft und das politische Regime betrachtet. Die Handlung ist gut miteinander verwoben und glaubwürdig: ein intelligenter Krimi in exotischer Kulisse.

Qiu Xiaolong, 1953 in Shanghai geboren, arbeitet als Übersetzer, Lyriker und Literaturkritiker. 1988 reiste er in die USA und kehrte nach dem Massaker am Tiananmen-Platz nicht nach China zurück. Seit 1994 lehrt er an der Washington University St. Louis chinesische Literatur und Sprache.

Schakale in Shanghai von Qiu Xiaolong ist bei dtv erschienen.
(JK 03/18)

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