Mechtild Borrmann und Frank Goldammer beim 10. Harbour Front Literaturfestival am Freitag, 21. September

10. Harbour Front Literaturfestival
Cap San Diego
Freitag, 21.09.2018  20.00 Uhr
Überseebrücke, Hamburg
Eintritt: 14 Euro

Bernhard Schlink, Dörte Hansen, Carmen Korn, Arno Geiger – das Interesse an der Zeit, als die Welt in Trümmern lag, erlebt derzeit in der Belletristik einen regelrechten Boom. Aber nicht nur da. Auch im Krimigenre finden sich viele Fälle, die in dieser Zeit spielen; der „Trümmerkrimi“ gilt sogar als Wegbereiter des Trends. Themen wie Vertreibung, Kriegstraumata und das Fehlen von Perspektiven werden ganz mannigfaltig literarisch verarbeitet. Woher kommt das große Interesse bei Schreibenden und Lesern an dieser Epoche? Der Journalist Ulrich Noller, Juror der Krimibestenliste, hat sich durch die „Trümmerliteratur“ gelesen und bringt zwei Vertreter des Genres mit nach Hamburg: Mechtild Borrmann und Frank Goldammer haben sich für die Recherche ihrer Kriminalromane intensiv mit den Nachkriegsjahren beschäftigt. Über ihre Faszination für das Thema, ihr Vorgehen beim Verarbeiten der Geschehnisse und die Umsetzung von historischen Stoffen aus der „Welt in Trümmern“ sprechen sie mit Ulrich Noller.

Hamburg 1946/47 – Steineklopfen, Altmetallsuchen, Schwarzhandel. Der 14jährige Hanno Dietz kämpft mit seiner Familie im zerstörten Hamburg der Nachkriegsjahre ums Überleben. Viele Monate ist es bitterkalt, Deutschland erlebt den Jahrhundertwinter 1946/47. Eines Tages entdeckt Hanno in den Trümmern eine nackte Tote – und etwas abseits einen etwa dreijährigen Jungen. Der Kleine wächst bei den Dietzens in Hamburg auf. Monatelang spricht der Junge kein Wort. Und auch Hanno erzählt niemandem von seiner grauenhaften Entdeckung. Doch das Bild der toten Frau inmitten der Trümmer verfolgt ihn in seinen Träumen. Erst viele Jahre später wird das einstige Trümmerkind durch Zufall einem Verbrechen auf die Spur kommen, das auf fatale Weise mit der Geschichte seiner Familie verknüpft ist …
In ihrem neuen Roman Trümmerkind beschreibt die mit dem Deutschen Krimipreis ausgezeichnete Bestseller-Autorin Mechtild Borrmann das Leben eines Findelkinds in der Nachkriegszeit und im vom Krieg zerstörten Hamburg von 1946 / 1947. Spannung und historisches Zeitgeschehen miteinander zu verknüpfen, versteht Borrmann, die auch für den renommierten Friedrich-Glauser-Preis nominiert war, wie keine andere deutsche Autorin. Dies stellt sie mit ihren Bestsellern Wer das Schweigen bricht, Der Geiger, Die andere Hälfte der Hoffnung und ihrem neuen Roman Trümmerkind, mit dem sie monatelang unter den Top 20 der Spiegel-Bestsellerliste stand, eindrucksvoll unter Beweis.
Mechtild Borrmann, Jahrgang 1960, verbrachte ihre Kindheit und Jugend am Niederrhein. Bevor sie sich dem Schreiben von Kriminalromanen widmete, war sie u.a. als Tanz- und Theaterpädagogin und Gastronomin tätig. Mechtild Borrmann lebt als freie Schriftstellerin in Bielefeld.

Trümmerkind von Mechtild Borrmann ist bei Droemer erschienen.

Der dritte Fall für Max Heller – und sein ganz persönlicher Alptraum. Dresden 1948: Ein heißer Sommer, drei Jahre nach Kriegsende. Die große Währungsreform stürzt das besetzte und aufgeteilte Nachkriegsdeutschland in eine Krise. Inmitten der mühsamen Wiederaufbauarbeiten bekommt es Oberkommissar Max Heller mit dem Fall eines 14-jährigen Jungen zu tun, dessen Todesursache völlig unklar ist. War es ein Unfall, Mord oder sogar Selbstmord? Heller stößt bei seinen Ermittlungen auf eine Wand des Schweigens und wird dabei mit seinem ganz persönlichen Albtraum konfrontiert, den er längst vergessen geglaubt hatte.

Frank Goldammer wurde 1975 in Dresden geboren und ist gelernter Maler- und Lackierermeister. Neben seinem Beruf begann er mit Anfang zwanzig zu schreiben, verlegte seine ersten Romane im Eigenverlag. Mit Der Angstmann, Band 1 der Krimiserie mit Max Heller, gelangte er sofort auf die Bestsellerlisten. Er ist alleinerziehender Vater von Zwillingen und lebt mit seiner Familie in seiner Heimatstadt.

Vergessene Seelen von Frank Goldammer ist bei dtv erschienen.
(JK 09/18)

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