Cohen
+ Dobernigg Buchhandel
Montag, 10.12.2018 19.00 Uhr
Sternstr. 4, Hamburg
Eintritt: 8 Euro
Schuld, Sühne und die Sehnsucht nach Erlösung: Nino
Haratischwili liest aus ihrem Roman Die Katze und der General, der bei der
Frankfurter Verlagsanstalt erschienen ist.
Mit ihrer
Familiensaga Das achte Leben (für Brilka)
hat Nino Haratischwili vor vier Jahren das ganz große Lesepublikum in
Deutschland erreicht und wurde in der Kritik euphorisch gefeiert. Vielgelobt
und ausgezeichnet wurden auch schon ihr Debütroman Juja (2010) und ihr Roman Mein
sanfter Zwilling (2011). Nino Haratischwili, die 1983 in Tiflis geboren
wurde und seit 2003 in Hamburg lebt, ist zudem als Theaterregisseurin und
Dramatikerin erfolgreich, zuletzt war sie im Oktober in der Elbphilharmonie mit
Supra, einem typisch georgischen „Fest“-Mahl
zu Gast. Kein Wunder, dass mit ihrem neuen Roman ein großes literarisches
Ereignis erwartet wurde, das sich dann prompt auch erfüllte: Die Katze und der General war unter den
fünf Finalisten zum Deutschen Buchpreis.
Das
Szenario, das Nino Haratischwili in ihrem neuen Roman aufwirft, erstreckt sich
von den 1990er Jahren bis 2016, im Zentrum steht ein Kriegsverbrechen, die
Kulisse bilden der Verfall der Sowjetunion und das autoritäre Russland Putins.
Schuld, Sühne und die Sehnsucht nach Erlösung sind die Verhandlungsmasse des
aus mehreren Perspektiven erzählten Thrillers, der seinen grausamen
Kulminationspunkt in einer tiefdunklen Nacht zu Beginn des ersten
Tschetschenienkrieges in einer abgelegenen Bergregion findet. Vier russische
Soldaten missbrauchen und ermorden die junge Nura.
Einer von
ihnen, Alexander Orlow, will die grausame Tat nicht auf sich beruhen lassen,
sondern sich und seine Mittäter bestraft sehen. Doch niemand hat Interesse an
einem aufsehenerregenden Prozess, am allerwenigsten das Militär. Orlow
verwandelt sich über die Jahre vom zaghaften Schöngeist in einen mächtigen
Oligarchen, der von allen nur „Der General“ genannt wird. Er hat zwar ein neues
Leben in Berlin begonnen, doch die große ungesühnte Tat lässt ihn nicht los.
Als er dann eine junge Schauspielerin kennenlernt, die sich „Katze“ nennt und
Nura verblüffend ähnlich sieht, beschließt er, mit der Vergangenheit
abzurechnen.
Die Katze und der General von Nino Haratischwili ist bei
der Frankfurter Verlagsanstalt erschienen.
(JK 12/18)
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