Literaturhaus
Dienstag, 05.02.2019 19.30
Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 8 / 12 Euro
Buchpremiere: Willi Winkler stellt sein neues Buch Das braune
Netz vor, das bei Rowohlt Berlin erschienen ist. Andreas Platthaus moderiert
den Abend.
Wer waren die Menschen,
die Deutschland nach der NS-Diktatur in die Demokratie begleiteten? Dieser
Frage begegnet Willi Winkler in seinem historischen Sachbuch Das braune Netz.
Er beschreibt das Paradox, dass viele Deutsche ihre Karrieren im Dienste des
nationalsozialistischen Regimes begannen und sie in der neuen Bundesrepublik
nahtlos fortsetzten. Journalisten schrieben, Professoren lehrten, Richter
fällten Urteile. Die gleichen Menschen, die sich der faschistischen Ideologie
widerstandslos beugten, waren entscheidend am Wiederaufbau der Demokratie
beteiligt. Damit gewann der junge Staat zwar politische Handlungsfreiheit
zurück, doch gründete sein Erfolg auf einem moralischen Widerspruch, der nicht
aufzulösen war: Die Demokratie wurde mitaufgebaut von ihren Feinden.
Zum 70. Geburtstag der
Bundesrepublik legt Winkler eine schonungslose Betrachtung ihrer Frühgeschichte
vor. Mitreißend und faktengesättigt beschreibt er, wie der westdeutsche Staat
trotz all seiner Zerrissenheiten zum Erfolgsmodell wurde. Eine Parabel über
Schuld und Scham, über Bewältigung und Versöhnung und zugleich eine zwingende
Lektüre für alle, die dieses Land von Grund auf verstehen wollen.
Der Autor, Journalist und
Übersetzer Willi Winkler wurde zuletzt 2013 mit dem Michael-Althen-Preis
ausgezeichnet und schreibt für die Süddeutsche Zeitung.
Das braune Netz von Willi Winkler ist bei Rowohlt Berlin
erschienen.
(JK 02/19)
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