Literaturhaus
Mittwoch, 20.03.2019 19.30 Uhr
Schwanenwik 38, Hamburg
Eintritt: 8 – 12 Euro
Alan Hollinghurst stellt seinen Roman Die
Sparsholt Affäre vor, der bei Blessing erschienen ist. Julian Greis liest
die deutschen Texte, Susanne Weingarten moderiert.
Schön, athletisch und
nach seinem Kriegseinsatz geradezu gierend wird der junge David Sparsholt fast
unwissend zum Jahrzehnte umspannenden Fixpunkt einer Gemeinschaft von Künstlern
und Literaten, die am College in Oxford ihren Ursprung hat. Es sind die
1940er-Jahre, in denen das nah gelegene London vom Blitzkrieg und
Stromausfällen gebeutelt wird und im schmalen Lichtkegel der Taschenlampen so
manche nächtliche Begegnung ihre klare Kontur verliert. Auch Evert Dax verfällt
Sparsholt sofort – ungelenk und fieberhaft –, der sich später als heldenhafter
Kampfpilot und Stahlmagnat, schließlich vor allem aber durch sein Vergehen
einen öffentlichen Namen macht. Sein Sohn Jonathan wird, sehr viel feinfühliger
und als Porträtmaler tätig, wenngleich optisch genauso auffällig, das Stigma
immer zu verdecken versuchen. Sein Begehren und seine Rolle als Vater werden
bereits auf einem ganz anderen Bewertungsfeld fußen.
Alan Hollinghurst, 2004
für den Roman Die Schönheitslinie mit dem Man Booker Prize
ausgezeichnet, wird als einer der wichtigsten lebenden Autoren Großbritanniens
gehandelt. Mit Die Sparsholt Affäre beweist er, wie genau er seine
Figuren zu zeichnen und ganz nebenbei in den kulturellen und sozialen
Revolutionen des 20. Jahrhunderts zu verorten weiß. „Cicero“ bescheinigt ihm, „das
schönste Englisch der Welt“ zu schreiben.
Alan Hollinghurst wurde
1954 in Stroud geboren. Er studierte in Oxford und arbeitete anschließend als
Literaturkritiker für das Times Literary Supplement. Hollinghurst hat
zahlreiche Preise erhalten, darunter auch den Sommerset Maugham Award. Alan
Hollinghurst lebt in London.
Die Sparsholt Affäre von Alan Hollinghurst ist bei Blessing erschienen.
(JK 03/19)
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