Literaturhaus
Dienstag, 08.10.2019
19.30 Uhr
Schwanenwik
38, Hamburg
Eintritt: 10 / 14 Euro
Mircea Cărtărescu stellt seinen Roman Solenoid, der
bei Zsolnay erschienen ist, zusammen mit seinem Übersetzer Ernest Wichner im
Literaturhaus vor.
Mircea Cărtărescu ist
einer der großen Erneuerer der rumänischen Literatur. In seinen Anfängen hat er
ausschließlich Gedichte veröffentlicht, doch in Deutschland wurde er in der
Kritik vor allem mit Prosa bekannt und zuletzt für seine Orbiter-Trilogie
gefeiert, in der er von der blutigen Revolution in seiner Heimat 1989 erzählt.
Von einem „Stück wirklicher ‚Weltliteratur‘“ schwärmte Alexander Cammann, und
Elmar Krekeler erkannte in Cărtărescu einen „Höllenbreughel der Literatur“. Als
„genial, verrückt, groß“ hat der Zsolnay Verlag nun auch den neuen,
monumentalen Roman Solenoid angekündigt.
Hohn und Spott erntet ein
junger Mann in seinem Literaturkreis, als er dort seinen Text „Der Niedergang“
zum Besten gibt. Aus ihm wird nicht wie erhofft ein gefeierter Schriftsteller,
sondern ein Lehrer in der Vorstadt von Bukarest. Als dieser namenlose Erzähler
jedoch ein Haus in Form eines Schiffes kauft, gerät er in den Bannkreis des Solenoids,
einer Art riesiger Magnetspule, die sich unterhalb des Kellers befindet. Deren
Gravitationskraft zieht aber nicht nach unten, sondern hebt konsequent alles in
die Höhe, was in ihr Umfeld gerät – Menschen, Dinge, ja die Wirklichkeit
selbst.
Mircea Cărtărescu wurde
1956 in Bukarest geboren und lebt in seiner Heimatstadt. Zahlreiche
Auslandsaufenthalte führten ihn u.a. nach Berlin, Stuttgart, Wien und Florenz. Er
erhielt den Leipziger Buchpreis für Europäische Verständigung (2015),
Österreichischen Staatspreis für Europäische Literatur (2015),
Thomas-Mann-Preis, Premio Formentor (beide 2018).
Solenoid von Mircea Cărtărescu ist bei Zsolnay erschienen.
(JK 10/19)
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