Bartholomäus ist ein
Waisenjunge aus Bombay, er ist mindestens zwölf Jahre alt und spricht fast
ebenso viele Sprachen. Als Übersetzer für die deutschen Brüder Schlagintweit,
die 1854 mit Unterstützung Alexander von Humboldts zur größten
Forschungsexpedition ihrer Zeit aufbrechen, durchquert er Indien und den
Himalaya. Bartholomäus verfolgt jedoch einen ganz eigenen Plan: Er selbst
möchte das erste Museum seines großen und widersprüchlichen Landes gründen.
Dafür riskiert er alles, was ihm etwas bedeutet, sogar sein Leben.
Christopher
Kloebles Roman ist Spionage- und Abenteuerroman und eine
Coming-of-Age-Geschichte in einem. Interessant ist die Erzählperspektive dieser
kolonialen Forschungsreise aus der Sicht des Jungen, der dabei manchmal etwas
altklug daherkommt und seine Begeisterung für die deutsche Wissenschaft, Sprache
und Küche wirkt etwas überzogen. Dennoch versprüht dies viel Charme, der Junge
ist sympathisch und bleibt authentisch. Der Roman ist eine schöne Lektüre, die fasziniert
und einen in Bann zieht.
Christopher Kloeble hat
bislang vier Romane, einen Erzählband und ein autobiografisches Sachbuch
veröffentlicht. Er unterrichtet regelmäßig als Gastprofessor, u. a. am
Dartmouth College und an der Georgetown University in den USA sowie an der
Cambridge University in Großbritannien. Seine Bücher sind in neun Sprachen
übersetzt worden; die Verfilmung seiner Romane Meistens alles sehr schnell
und Die unsterbliche Familie Salz ist in Vorbereitung. Christopher
Kloeble lebt in Berlin und Neu-Delhi.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen