Joan lebt schon lange
nicht mehr zu Hause, doch als die Eltern bei einem Unfall ums Leben kommen,
zieht sie zurück zu ihrem Bruder Marlon. Joan kümmert sich um ihren Bruder
Marlon. Der junge Mann kann nicht alleine leben, zu sehr treibt ihn die Angst
um – vor der Dunkelheit, vor dem Bösen. Nun müssen sie sich gegenseitig Familie
sein – sie, die sich kaum kennen. Marlon ahnt nicht, was seine Schwester nach
Ladenschluss noch in ihrer Boutique tut – und Joan hat auch nicht vor, es ihm
zu verraten. Joan verdient sich ihr Geld in einem zweifelhaften Etablissement
Gut, dass sie den Sheriff des Ortes auf ihrer Seite hat, denn ihre Kunden
können gefährlich sein, auch für Marlon. Joan ist eigentlich absolut kein
Familienmensch, doch sie liebt ihren Bruder über alles. Als Marlon unter
wiederholten Panikattacken leidet, muss sie einsehen, dass es ihre Kräfte
übersteigt, allein für ihren Bruder verantwortlich zu sein. Sie bittet ihre
sechzigjährige Freundin Ann-Margaret um Hilfe. Doch tritt sie damit eine
weitere Katastrophe los.
Die Romane von Philippe
Djian sind keine leichte Kost. Es gibt einen roten Faden, darum ereignen sich
jedoch viele Erzählstränge auf Nebenschauplätzen. Seine Geschichte sind
eigentlich nie Mainstream, seine Figuren sind skurril. Er hat keine Angst zu
schockieren und schafft es, auf verhältnismäßig wenig Seiten eine die vielen
Punkte in seiner Geschichte kongruente und stimmig zusammenzubringen. Am Ende
hat man das Gefühl, gut unterhalten worden zu sein.
Philippe Djian, geboren
1949 in Paris, ist viel herumgekommen. Er lebte in New York, Florenz, Bordeaux
und Lausanne und wohnt heute in Biarritz und Paris. Auf einer
Autobahnmautstelle, bei einem seiner Gelegenheitsjobs, tippte Philippe Djian
sein erstes Manuskript. Sein dritter Roman, Betty Blue, wurde zum
Kultbuch. Oh… erhielt 2012 den Prix Interallié und wurde mit Isabelle
Huppert unter dem Titel Elle verfilmt.
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