Detektivarbeit ist kein
Kinderspiel. Der neunjährige Jai schaut zu viele Polizei-Dokus, denkt, er sei
klüger als seine Freundin Pari (obwohl sie immer die besten Noten bekommt) und
hält sich für einen besseren Anführer als Faiz (obwohl Faiz derjenige mit zwei
älteren Brüdern und einem echten Job ist). Als ein Junge aus ihrer Klasse
verschwindet, beschließt Jai, sein Fernsehwissen zu nutzen, um ihn zu finden.
Mit Pari und Faiz an seiner Seite wagt er sich in den verwinkelten Bhoot-Basar
und dann weiter hinaus in die verbotenen Viertel der Stadt. Doch mehr und mehr
Kinder verschwinden, und die Dinge in der Nachbarschaft werden kompliziert…
Gewalt und Armut
bestimmen das Bild in diesem Roman, der anfängt wie ein Buch der Serie TKKG
oder die drei ??? Mit viel Kenntnis schreibt sie über das Leben in den
Slums und man erhält eine in sich stimmige Sozialstudie. Eindringlich ist die
Erzählperspektive aus der Sicht der Kinder und dazu verstörend das ständige
unterschwellige Thema der sexuellen Gewalt an Kinder. Vielschichtig und
authentisch und politisch hoch aktuell ist der Roman ein buntes, lebendiges
Zeugnis des Überlebenswillen in den Slums.
Deepa
Anappara wuchs im südindischen Kerala auf und arbeitete in Delhi und Mumbai als
Journalistin, bevor sie an der University of East Anglia im englischen Norwich
Creative Writing studierte. Für ihre Arbeiten zu den Auswirkungen von Armut und
religiöser Gewalt auf die kindliche Entwicklung erhielt sie mehrere Preise und
Auszeichnungen. Die Detektive vom Bhoot-Basar, ihr erster Roman, wurde
bislang in 16 Sprachen übersetzt und unter anderem mit dem Bridport/Peggy
Chapman-Andrews Award, dem Lucy Cavendish Fiction Prize und dem Deborah Rogers
Foundation Writers Award ausgezeichnet. Deepa Anappara lebt in der englischen
Grafschaft Essex.
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