„Und so steige ich
hinauf, in die Dunkelheit dort drinnen oder ins Licht.“ – Als am Ende vom Report
der Magd die Tür des Lieferwagens und damit auch die Tür von Desfreds
„Report“ zuschlug, blieb ihr Schicksal für uns Leser ungewiss. Was erwartete
sie: Freiheit? Gefängnis? Der Tod? Das Warten hat ein Ende! Mit Die
Zeuginnen nimmt Margaret Atwood den Faden der Erzählung fünfzehn Jahre
später wieder auf, in Form dreier explosiver Zeugenaussagen von drei
Erzählerinnen aus dem totalitären Schreckensstaat Gilead. „Liebe Leserinnen und
Leser, die Inspiration zu diesem Buch war all das, was Sie mich zum Staat
Gilead und seine Beschaffenheit gefragt haben. Naja, fast jedenfalls. Die
andere Inspirationsquelle ist die Welt, in der wir leben.“
Im Fortsetzungsroman Die
Zeuginnen schließt Margaret Atwood die Lücken, die beim Report der Magd
bewusst offen gelassen wurden. Anders als der erste Band, ist Die Zeuginnen ein
Pageturner, liest sich wie ein Abenteuerroman. Das Ende ist sogar so gestaltet,
dass es Raum für eine Fortsetzung bietet. Sprachlich vielleicht nicht so
wuchtig wie in 1985, so schafft es Margaret Atwood allerdings den Finger in der
Wunde zu halten und uns bewusst zu machen, dass unsere Wirklichkeit nicht so
weit entfernt ist von ihrer Fiktion. Beängstigend.
Margaret Atwood, geboren
1939 in Ottawa, gehört zu den bedeutendsten Erzählerinnen unserer Zeit. Ihr Report
der Magd wurde zum Kultbuch einer ganzen Generation. Bis heute stellt sie
immer wieder ihr waches politisches Gespür unter Beweis, ihre Hellhörigkeit für
gefährliche Entwicklungen und Strömungen. Sie wurde vielfach ausgezeichnet,
unter anderem mit dem renommierten Man Booker Prize, dem Nelly-Sachs-Preis, dem
Pen-Pinter-Preis und dem Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Margaret
Atwood lebt in Toronto.
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