Der neue Roman Die F*ck-it-Liste von John Niven, erschienen bei Heyne, ist gleichzeitig politische Satire und gnadenloser Thriller.
Amerika in der nahen Zukunft. Nachdem Donald Trump zwei Amtszeiten durchregiert hat, ist jetzt seine Tochter Ivanka an der Macht. Das Land ist tief gespalten, die Jahre populistischer Politik haben ihre Spuren hinterlassen. Derweil erhält Frank Brill, ein anständiger Zeitungsredakteur in einer Kleinstadt, der gerade in den Ruhestand getreten ist, eine folgenschwere Diagnose: Krebs im Endstadium. Anstatt sich all die Dinge vorzunehmen, die er schon immer machen wollte, erstellt er eine sogenannte F*ck-it-Liste. In seinem Leben musste er wiederholt Tiefschläge erleiden, nun beschließt er sich an den Menschen zu rächen, die für diese Tragödien verantwortlich zeichneten.
Der Kelch einer zweiten Amtszeit von Donald Trump ist Gott sei Dank an uns für dieses Mal vorbeigegangen. Doch es ist noch nicht ausgestanden und kann uns schneller als es uns recht ist wieder einholen. Erschreckend realistisch war die Vision von John Niven und hat nichts von ihrer Brisanz eingebüßt. Die Geschichte lebt vor allem von der unheilvollen Prognose des zukünftigen Amerikas, wenn sich die eine Hälfte des politischen Betriebs von der Demokratie verabschieden will. Abgesehen von diesem düsteren Szenario, präsentiert John Niven einen sehr kurzweiligen Unterhaltungsroman mit kritischen Untertönen.
John Niven, geboren 1966 in Schottland, spielte in den 80er-Jahren Gitarre bei der Indieband The Wishing Stones und arbeitete nach dem Studium als A&R-Manager einer Plattenfirma, bevor er sich 2002 dem Schreiben zuwandte. 2006 erschien sein erstes Buch Music from Big Pink. 2008 landete er mit dem Roman Kill Your Friends einen internationalen Bestseller. Es folgten zahlreiche weitere Romane, darunter Kultklassiker wie Coma oder Gott bewahre. Neben Romanen schreibt John Niven Drehbücher. Er wohnt in der Nähe von London.
Die F*ck-it-Liste von John Niven ist bei Heyne erschienen.
(JK 01/21)
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