
Arbeitsbereich Turkologie der Universität Hamburg
Mittwoch, 12.11.2008 19.00 Uhr
Edmund- Siemers-Allee 1, Flügel Ost, Raum 221
Eintritt: frei
Im Rahmen der Reihe „Neue Stimmen aus der Türkei“ liest der türkische Schriftsteller Murat Uyurkulak aus seinem Roman Zorn, der im Unionsverlag erschienen ist. Die Einführung halten Catharina Dufft und Sabine Adatepe.
Ein alter Kämpfer, mit Beinamen „der Dichter“, und ein junger Enthusiast reisen zufällig im selben Zugabteil nach Diyarbakir, trinken, rauchen Hasch, reden, bis „der Dichter“ auf einmal dem jungen Mann ein Konvolut mit Manuskripten in die Hand drückt und sagt: „Los, lies!“ Die lose miteinander verwobenen Erzählungen, Beschreibungen und Gespräche handeln, wie der junge Mann bald feststellt, von seinem Vater, den er nie kennengelernt hat. Gleichzeitig wird damit die Geschichte einer ganzen Generation erzählt, die die Hoffnung auf eine Revolution nie aufgegeben hat.
Dieses Erstlingswerk ist eine literarische Sensation und sorgte bei seinem Erscheinen für Furore, weil der Roman auf hohem sprachlichen Niveau sämtliche Tabus bricht. Gleichzeitig hat der junge Autor mit Zorn die inoffizielle Geschichte der Türkei seit den 1950ern bis heute geschrieben.
Murat Uyurkulak, geboren 1972 in Aydin, studierte zunächst Jura, dann Kunstgeschichte in Izmir, brach jedoch beides ab und zog schließlich nach Istanbul. Dort arbeitete er u. a. als Kellner, Übersetzer, Journalist und Verleger. Heute ist er Auslandsredakteur der Tageszeitung Bir Gün. Zudem hat er Bücher u. a. von Edward Said und Mikhail Bakunin ins Türkische übersetzt. Murat Uyurkulak gilt als eine wichtige literarische Stimme in der zeitgenössischen türkischen Literatur.
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