Wie der chinesische Schriftsteller Li Dawei in seinem Buch Love, Revolution und wie Kater Haohao nach Hollywood kam, das bei Knaus erschienen ist, über China und seine jüngste Geschichte schreibt, ist noch nie geschrieben worden! Die Helden seines Romans sind ein junger Comiczeichner und sein sprechender Kater. Dies spiegelt sich auch in der Form wieder: Das Buch ist Roman und Comic zugleich.
Peking im Sommer 1989: Der namenlose Ich-Erzähler, ein Kunststudent, wird unfreiwillig in die Studentenunruhen hineingezogen. Er, dem jede Art von Kollektivismus suspekt ist und der sich lieber seinen Comics widmet, verliebt sich ausgerechnet in die Studentenführerin Little Kim. In dem Chaos, das nach dem Massaker auf dem Platz des Himmlischen Friedens herrscht, findet er eine verstörte Katze und nimmt sie mit nach Hause. Little Kim dagegen bleibt verschwunden.
Eines Abends beginnt die Katze zu sprechen: Haohao sei ihr Name, und sie eröffnet ihrem verblüfften Gefährten, dass sie eine Karriere als amerikanischer Comicstar à la Garfield anstrebe. In der Tat gelangt Haohao auf chaotischen und gefahrvollen Wegen nach Hollywood. Der Student bleibt zurück in Beijing und flüchtet in seine Comictraumwelten. Schließlich folgt er seiner Katze nach Amerika in der Hoffnung, dort seine große Liebe wieder zu finden. Aber im goldenen Westen erwartet ihn lediglich eine böse Überraschung.
Li Dawei verbindet in seinem Roman eine ungewöhnlich spannende Mischung aus Alltagsstimmung und Fantasie. Er setzt die subversive Kraft der Bilder gegen Monotonie und Hoffnungslosigkeit einer verlorenen Generation.
Li Dawei wurde 1963 in Peking geboren und studierte dort amerikanische Literatur. Seit 2001 lebt er als Autor und Übersetzer in den USA. Love, Revolution und wie Kater Haohao nach Hollywood kam ist sein erster in englischer Sprache geschriebener Roman.
(JK 06/09)
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