Michael Wildenhain: Träumer des Absoluten (Klett-Cotta)

Die Geschichte der Freundschaft zwischen Tariq, Jochen und Judith ist die Geschichte eines Lebens zwischen politischer Radikalität und romantischen Träumen. Nachdem die Freundschaft zerbricht, nimmt Tariq als militanter Linker vor Gericht die Kronzeugenregelung in Anspruch und sucht die Nähe zum islamischen Terrorismus.

Tariq, der begabte Sohn einer begüterten libanesischen Familie, und Jochen, der aus kleinbürgerlichen Verhältnissen stammt, kennen sich seit der Schulzeit. Sie verbindet die Liebe zur Mathematik - und zu Judith, die ihnen abwechselnd ihre Gunst schenkt. So bleibt es bis zum Abitur und durch die Jahre in Berlin: beide tief eingelassen in die politischen Diskussionen und den militanten Widerstand gegen den Staat. Der eine, schließlich Professor, steigt aus. Der andere, Tariq, wird in einem aufsehenerregenden Prozess zum Kronzeugen, zum Verräter an seiner eigenen Biografie und sucht die Nähe zum islamischen Terrorismus.

Michael Wildenhain erzählt in seinem Roman Träumer des Absoluten, der bei Klett-Cotta erschienen ist, 40 Jahre deutscher Geschichte mitreißend und mit verblüffender Insider-Kenntnis der sozialen Milieus. Einige der Figuren dieses großen Generationenromans bleiben unvergesslich. Er ist geschrieben in einem Wissen - so der letzte Satz – „in dessen Licht die Bilder zu betrachten wir nun gezwungen sind, ad infinitum.“

Michael Wildenhain ist 1958 in Berlin geboren, wo er auch heute lebt. Nach einem Wirtschaftsingenieur- und Philosophiestudium engagierte er sich in der Hausbesetzerszene - Stoff u. a. für seine ersten literarischen Veröffentlichungen: Die kalte Haut der Stadt, Heimlich, still und leise , Erste Liebe Deutscher Herbst. Wildenhain schrieb mehrere Theaterstücke. Er wurde ausgezeichnet mit dem Förderpreis zum Leonce-und-Lena-Preis, dem Ernst- Willner-Preis (Klagenfurt), dem Döblin-Preis und dem Villa- Massimo-Stipendium Rom.

Träumer des Absoluten von Michael Wildenhain ist bei Klett-Cotta erschienen.
(JK 05/09)

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