Lars Gustafsson zu Gast bei den Nordischen Literaturtagen am 26.11.2009

Literaturhaus Hamburg

Donnerstag, 26.11.2009 21.00 Uhr

Schwanenwik 38, 22087 Hamburg

Eintritt: 6 – 10 Euro

Lars Gustafsson liest aus seinem Roman Frau Sorgedahls schöne weiße Arme, der bei Hanser erschienen ist. Heiko De Groot liest den deutschen Text und Gabriele von Arnim moderiert.

Lars Gustafsson, der seit langem als aussichtsreichster skandinavischer Anwärter auf den Literaturnobelpreis gehandelt wird, legt in seinem neuen Roman autobiografische Spuren. Er schickt seine Leser in die Kindheit des Ich-Erzählers, eines alternden Philosophie-Professors an der Universität Oxford. Die Reise geht in das Schweden der vierziger und fünfziger Jahre mit seinen harschen Wintern und großen Sommertagen. Es duftet nach Zimtbirnen, nach der sonnengebräunten Haut der begehrten Ingela und einer schwachen Note von Mandeln, die Frau Sorgedahls volles, rotes Haar verströmt. In Analogie zum Duft, der keinen Anfang und kein Ende aufweist, verhält es sich für den Erzähler auch mit der Zeit: „Kann das Gegenwärtige das Vergangene beeinflussen?... Geschieht es eigentlich erst jetzt in diesen feuchten und bewölkten Vorfrühlingstagen in Oxford Anfang des 21. Jahrhunderts, dass ich mich ernsthaft in Frau Sorgedahl zu verlieben beginne?”

In einkreisendem Ton nähert sich der Erzähler aus immer neuer Perspektive den großen Themen seines Lebens: der Unwahrscheinlichkeit der eigenen Existenz, der man doch nicht zu entrinnen vermag, und der Liebe zu den Frauen. Zu Ingela, der Tochter des Gießers mit den ungleichmäßigen Gesichtszügen und zu Frau Sorgedahl mit dem langweiligen Mann und den wunderschönen Armen. Spielerisch webt der Philosophie-Professor Lars Gustafsson philosophische und theologische Überlegungen in den Roman ein, ohne je den sinnlichen Fluss seiner Erzählung zu unterbrechen. „Lauter Gründe, diese Welt, dieses vielgestaltige Diesseits und das eigene Leben darin zu lieben. Das ist es, was uns Lars Gustafsson in seinem schönsten Buch seit mehr als dreißig Jahren lehrt“, schreibt die Frankfurter Allgemeine Zeitung.

Frau Sorgedahls schöne weiße Arme von Lars Gustafsson ist bei Hanser erschienen.

Lars Gustafssons Lesung ist eine Veranstaltung im Rahmen der Nordischen Literaturtage.
(JK 11/09)

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