Stephen Baxter: Die letzte Flut (Heyne)

Was geschieht, wenn der Meeresspiegel steigt? Nicht nur um einige Meter – sondern um einige Kilometer? Was würde das für unsere Zivilisation, unser Leben, unsere Zukunft bedeuten? Dieses Szenario wird in Stephen Baxters Roman Die letzte Flut, der bei Heyne erschienen ist, erschreckende Realität.

Es ist das Jahr 2015 – der Meeresspiegel steigt rasant. Die Menschheit steht vor ihrer größten Herausforderung: Städte werden überflutet, Millionen von Menschen sind auf der Flucht. Es scheint, als könne niemand die verheerende Flut aufhalten. Da macht die Klimaforscherin Thandie Jones eine atemberaubende Entdeckung. Und der Wettlauf mit der Zeit beginnt ...

Zahllose Städte werden überschwemmt, ganze Staaten verschwinden, Millionen von Menschen versuchen, sich in höher gelegene Regionen zu retten. Doch das Wasser steigt weiter, und überall beginnen hektische Aktivitäten, um die Menschheit vor dem völligen Untergang zu bewahren: Schwimmende Habitate sollen errichtet werden, ja man denkt sogar daran, einen Teil der Zivilisation ins Weltall zu verlegen. Bis eine Gruppe von Klimaforschern eine dramatische Entdeckung macht: Es scheint, als würde sich der Planet Erde durch die Flut von seinen Bewohnern befreien wollen. Aber kann das wirklich sein? Und was kann man dagegen ausrichten?

• 2015: 5 Meter – Die Küstenregionen werden überflutet. Bangladesh und die Malediven versinken im Meer.

• 2020: 60 Meter – Das Amazonasbecken wird überschwemmt. Große Teile Nordafrikas und Südostasiens verschwinden.

• 2035: 800 Meter – Die USA und Europa verlieren die Hälfte ihrer Landmasse. Afrika verwandelt sich in eine Inselwelt.

• 2041: 1,5 Kilometer – Nur noch Bergregionen können sich über Wasser halten.

Stephen Baxter ist ein hochspannender Wissenschaftsthriller gelungen, der sich mit Frank Schätzings Werk Der Schwarm messen kann. Im Gegensatz zu Schätzing versteht es Baxter jedoch bis zur Auflösung die Apokalypse auf Basis wissenschaftlicher Ursachenforschung zu begründen. Das macht Baxters Roman gegenüber Schätzing und angesichts der täglich beschworenen Klimakatastrophe bedrohlicher und brandaktuell. Auch Baxters Buch ist ein dicker Schinken. Er versteht es jedoch, die Geschichte in Gang zu halten und nicht ins Palavern abzudriften. Man hat nicht wie bei Schätzing am Ende das Gefühl zwar ein sehr spannendes und packendes Buch gelesen zu haben, das jedoch mindestens 200 Seiten zu lang geraten ist. Nein, hier hat Baxter das richtige Maß behalten. Sein Buch ist ein lesenswerter spannender Katastrophenthriller.

Der Engländer Stephen Baxter, geboren 1957, zählt zu den weltweit bedeutendsten Autoren naturwissenschaftlich-technisch orientierter Science Fiction. Aufgewachsen in Liverpool, studierte er Mathematik und Astronomie und widmete sich dann ganz dem Schreiben. Baxter lebt und arbeitet in Buckinghamshire. Viele seiner Romane wurden zu internationalen Bestsellern.

Die letzte Flut von Stephen Baxter ist bei Heyne erschienen.
(JK 07/09)

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