Ascheregen,
erschienen bei Bastei Lübbe, ist Risto Isomäkis fünfter Roman, mit dem er Leser
in Finnland aufrütteln wollte. Mit dem Atomunfall in Fukushima erhält der
Thriller zudem erschreckende Aktualität.
Aus einem japanischen Kernreaktor wird Lithium 6
gestohlen. Gleichzeitig verschwindet aus einem Forschungsreaktor in Frankreich
eine große Menge Plutonium. Beides zusammen lässt befürchten, dass Terroristen
den Bau einer Bombe und einen Megaangriff auf eine amerikanische Großstadt
planen. Die Nuclear Terrorism Unit wird eingeschaltet. Sie hat bald ein Schiff
im Visier, das Tonnen von Uranerz geladen hat – und Kurs auf Los Angeles hält.
Das Buch besticht durch die Sachkenntnis des Autors.
Die Handlung wird in den historischen Kontext gesetzt, so dass der Leser die
Tragweite dessen was passiert, ermessen kann. Mit dem Hintergrund der
Katastrophe in Fukushima wird das Szenario und Isomäkis Zukunftsvisionen
geradezu beklemmend. Natürlich ist der Thriller für den Autor ein Vehikel, um
die Gefahren der Atomkraft in das Bewusstsein zu bringen. Gerade Finnland hatte
sich in den vergangenen Jahren verstärkt der Atomkraft hingewendet, auch aus
exportwirtschaftlichen Erwägungen. Umso mehr erschient es Risto Isomäki wichtig,
dass der Leser erfährt, dass die Atomkraft nicht eine Ware wie jede andere ist.
Entsprechend verstörend bleibt denn auch das Ende des Krimis, das den Leser
nicht so einfach loslässt.
Risto Isomäki ist Schriftsteller,
Wissenschaftsredakteur und Umweltaktivist. Er hat bereits an mehreren
internationalen Umweltprojekten mitgearbeitet. Mit seinem Bestseller Die Schmelze – und dem damit verbundenen
Text 34 Ways to Stop Global Warming –
hat er die EADS (European Aeronautic Defence and Space Company) auf sich
aufmerksam gemacht und agiert inzwischen als deren Berater.
Ascheregen von Risto Isomäki ist bei Bastei Lübbe erschienen.
(JK 06/11)
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