Cay Rademacher lässt in seinem
Krimi Der Trümmermörder, der bei
Dumont erschienen ist, einen Serienmörder in Hamburg zur Zeit des Hungerwinters
1946/47 zuschlagen.
Hamburg 1947: Die Stadt liegt in
Trümmern, und es ist einer der kältesten Winter des Jahrhunderts. Die Menschen
versuchen irgendwie zu überleben. Da wird mitten in der Trümmerlandschaft eine
Leiche entdeckt: eine junge Frau, nackt, kein Hinweis auf den Mörder.
Oberinspektor Stave hat kaum Hoffnung, den Fall aufzuklären, auch wenn ihm
Lothar Maschke von der Sitte und Lieutenant MacDonald von der britischen
Verwaltung zur Seite gestellt werden. Bald werden weitere Tote entdeckt, und
Stave ist für jede Hilfe dankbar, die er auf der Suche nach einem grausamen
Mörder bekommt.
Krimis mit Lokalkolorit bilden ein
erfolgreiches Genre innerhalb der deutschen Krimilandschaft und erfreuen sich
großer Beliebtheit. Cay Rademacher verlegt seinen Hamburger Krimi in die
Nachkriegszeit und verleiht ihm damit eine eigene fast schon exotische Note. Insgesamt
legt der Autor sehr viel Wert auf Authentizität, so dass nicht nur für
Hamburger die Zeit greifbar wird. Er beschreibt treffend die Atmosphäre der Not
im zerstörten Hamburg. Der Kriminalfall selbst basiert auf einem wahren Fall,
den er für seine Story abgewandelt hat. Manchmal hat man jedoch den Eindruck,
dass die Spannung zugunsten der genauen historischen Zeitbeschreibung
hinterherhinkt.
Cay Rademacher, geboren 1965, studierte
Anglo-Amerikanische Geschichte, Alte Geschichte und Philosophie in Köln und
Washington. Seit 1999 ist er Redakteur bei GEO, wo er das Geschichtsmagazin
GEO-Epoche mit aufbaute, bei dem er seit 2006 Geschäftsführender Redakteur ist.
Cay Rademacher lebt mit seiner Familie in Hamburg.
Der Trümmermörder von Cay Rademacher ist bei Dumont erschienen.
(JK 11/11)
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