Elliott Halls zweiter Teil seiner Trilogie um die
Frage, wohin die USA unter einem extremistischen Regime der christlichen
Fundamentalisten treiben könnte, ist unter dem Titel Böses mit Bösem bei dtv erschienen. In diesem Buch geht Felix
Strange dem seltsamen Phänomen nach, dass Menschen in den USA einfach spurlos
verschwinden.
Isaac Taylor hingegen ist nicht verschwunden. Denn
laut offiziellen Angaben hat er nie existiert. Doch das kann der
Privatermittler Felix Strange nicht glauben – schließlich ist Isaac ein
früherer Army-Kumpel gewesen, der Felix einst in Teheran das Leben gerettet
hat, in einem der schlimmsten Abschnitte des Irankrieges. Was ist mit ihm
geschehen? Sehr bald findet Felix heraus, dass Isaac nicht der Einzige ist. Im
ganzen Land verschwinden Menschen – alte, junge, gute, böse – spurlos.
Der Politthriller von Elliott Hall ist nicht nur
reine Unterhaltungslektüre. Der Autor hält der amerikanischen Gesellschaft
einen Spiegel vor, indem er mahnt, dass man nicht in die Ferne schauen muss, um
zu erkennen, dass auch die USA, der angebliche Hort der Menschenrechte, in eine
ganz andere Richtung driftet. Verschachtelt, in jeder Hinsicht spannend,
skizziert Elliott Hall sein Schreckensszenario. Das Buch ist im Stile eines
klassischen Krimi Noir inszeniert, enthält jedoch viele Anspielungen auf
aktuelle Verhältnisse. Empfehlenswert ist es hingegen den ersten Teil der
Trilogie Den ersten Stein vorab
gelesen zu haben, so sind manche Dinge im Vorhinein für den Leser auf Anhieb
verständlicher.
Elliott Hall ist in Toronto geboren und
aufgewachsen. Zurzeit lebt er in London und ist am King's College tätig.
Böses mit Bösem von Elliott Hall ist bei dtv
erschienen.
(JK 11/11)
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