Theresa Bäuerlein: Roman ohne Eifersucht (Krüger)


Theresa Bäuerleins neues Buch mit dem Titel Roman ohne Eifersucht, erschienen bei Krüger, ist eine schnörkellose Liebesgeschichte mitten aus der Gegenwart.

Wie viele Menschen braucht man, um glücklich zu sein? Seit drei Jahren ist Karen mit Jonathan zusammen. Zum ersten Mal kann sie sich vorstellen, auf Dauer glücklich zu sein. Wäre da nicht ein Problem: Jonathan ist nicht eifersüchtig. Er versteht dieses Gefühl nicht und träumt davon, mit Karen beides zu haben: die Sicherheit einer festen Beziehung und den Kitzel des Fremdgehens. Als er zu einer Reise aufbricht, allein, schlägt Karen ihm ein Experiment vor: freie Liebe, auf Zeit. Gemeinsam wollen sie versuchen, auf dem schmalen Grat zwischen Abenteuer und Verrat zu balancieren. Während Jonathan im Kanu durch Polen rudert und den Schattenseiten seines Traums begegnet, flirtet Karen ausgerechnet mit ihrem Nachbarn Ben, einem Neurowissenschaftler, der eigentlich für seine Laborratten mehr empfindet als für Frauen und der Sex fürchtet wie eine schwere Krankheit. Am Ende müssen alle drei sich die Frage stellen, wie viel Freiheit die Liebe verträgt – und umgekehrt.

Theresa Bäuerlein hat ein gewagtes Thema in ihrem Buch angefasst. Sie stellt die Monogamie als Grundlage einer Beziehung in Frage. Sie wählt dazu eine interessante Konstellation der Figuren, an denen sie ihr Thema aufbaut. Hierbei versucht sie beide Seiten zu entlarven. Die Einen, die auf ein Prinzip Treue pochen, dafür Regeln aufstellen, um sie bei der ersten Nagelprobe nicht zu befolgen. Die Anderen, die die Partnertreue von vorn herein ablehnen, um aber genau diese bei der ersten Gefahr im Verzug einzufordern. Das liest sich alles ganz gefällig, aber am Ende weiß man dennoch nicht genau, worauf die Autorin tatsächlich hinaus will. Aber vielleicht ist der Rezensent selbst zu sehr auf ein Lager fixiert…

Theresa Bäuerlein, freie Journalistin und Autorin, geboren 1980 in Bonn, lebt seit einiger Zeit in Tel Aviv, wo auch ihr Debütroman Das war der gute Teil des Tages spielt. Sie hat u.a. für NEON und jetzt.de sowie ein Buch über Vegetarismus geschrieben. Theresa Bäuerlein träumt, unter anderem, von einer Welt ohne dumme Sonnenbrillen und Angst, hält sich für einen Menschen, der vielleicht manches kann, aber große Probleme hat, sich zwischen zwei Sorten Joghurt zu entscheiden.

Roman ohne Eifersucht von Theresa Bäuerlein ist bei Krüger erschienen.
(JK 09/11)

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