Die britische Kriminalautorin Phyllis
Dorothy James starb am 27. November 2014 im Alter von 94 Jahren in ihrem
Zuhause in Oxford. Berühmt wurde sie mit ihren Krimis, in denen Ermittler Adam
Dalgliesh Verbrechern nachspürte. Ihre Bücher erschienen in Millionenauflage in
vielen Sprachen.
Ein Schriftstellerleben als Karriere
auszugeben, heißt gemeinhin, es höchst unzutreffend zu charakterisieren, doch
für das Leben der britischen Autorin P. D. James lässt sich kaum eine
angemessenere Akkolade denken. Ihre Karriere war die Karriere des
Detektivromans, ihr Werk verlieh einem Genre, dessen goldenes Zeitalter bereits
mit Beginn des Zweiten Weltkriegs zu Ende gegangen war, neuen Glanz und ein nie
zuvor gekanntes Ansehen. Auf jenem schmalen Grat, wo der „Krimi“ zur Literatur
gefunden hat und wo jede Gattungszuweisung hinter den Qualitäten eines Buchs
zurücktritt, stehen P. D. James' Romane an prominenter Stelle. Neben Jane
Austen, Graham Greene und Evelyn Waugh gestand sie als einziger
Kriminalschriftstellerin lediglich Dorothy L. Sayers einen Einfluss auf ihr
Werk zu. In diesem Sinne sind ihre Romane von Austens psychologischem
Scharfsinn, zeugen von Greenes illusionslosem Realismus und vertreten die
konservativen Ordnungsideale, die auch Waughs Bücher durchdringen; von Dorothy
L. Sayers übernahm P. D. James den Glauben an den Detektivroman als eine
gültige literarische Form.
James' erster Roman Cover Her Face (Ein Spiel zu viel) erschien 1962 und wurde sofort zum Erfolg. Doch
arbeitete die Autorin noch bis 1979 im britischen Innenministerium.
Für ihr Werk wurde P.D. James
vielfach ausgezeichnet. Die größte Ehre war vielleicht, dass man in ihr die
Erbin der großen englischen Krimi-Tradition sah und sie in eine Reihe mit Sir
Arthur Conan Doyle und Agatha Christie stellte. Ihre hartnäckigsten Bewunderer
gingen in ihrem Urteil noch über derlei Zuschreibungen hinaus. Sie fanden die
Bücher von P.D. James in einer Hinsicht noch besser als die Vorbilder - weil
sie viel realistischer sind. Die schriftstellerische Arbeit von James
beschränkte sich jedoch nicht nur auf das Krimifach. So wurde beispielsweise
ihr Science-Fiction-Roman The Children of
Men aus dem Jahr 1992 von Starregisseur Alfonso Cuarón verfilmt.
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