Literaturhaus
Dienstag, 31.03.2015 19.30 Uhr
Schwanenwik 38,
Hamburg
Eintritt: 8 – 10 Euro
Rachel Kushner stellt ihren
Roman Flammenwerfer vor, der bei Rowohlt
erschienen ist. Anne Weber liest die deutschen Texte, Bernhard Robben moderiert
den Abend.
Wie mag es
gewesen sein, das Manhattan der 1970er Jahre, als Little Italy mehr war als
eine Ansammlung zu Tode gentrifizierter Pizzerien, als der Alkohol floss, jeder
irgendwie Kunst machte und sich nicht großartig darum scherte, neben wem er
(oder sie) morgens aufwachte? Als Widerstand politische Ziele hatte und nicht
per se zum guten Ton gehörte, als die Welt schnell, bunt und dreckig war? In
Rachel Kushners Roman Flammenwerfer ist eben dieses New York Renos Welt. Eine
junge Künstlerin, die die Geschwindigkeit liebt und Sandro Valera, einen viel
älteren Bildhauer, der sich von seiner italienischen Reifenfabrikanten-Dynastie
losgesagt hat und sich dennoch nicht aus ihr befreien kann. Flammenwerfer ist auch die Geschichte einer künstlerischen
Emanzipation, gerade weil Reno sich nicht auf Motorrädern fotografieren lässt,
sondern ihre Maschine aufs Äußerste beschleunigt – so wie Rachel Kushner ihre
Geschichte.
Eine
„literarische Sensation“ und ein „erzählerisches Naturereignis“ verspricht der
Rowohlt Verlag mit dem in diesem März neu erschienenen Roman Flammenwerfer von Rachel Kushner. Die
1968 in Eugene, Oregon, geborene Schriftstellerin, die ein Faible für schnelle
Motorräder und Skirennen hat, löste vor zwei Jahren in den USA ein
unbeschreibliches Echo unter Rezensenten und Autoren aus. Von Jonathan Franzen
über Joshua Ferris zu Colum McCann - unterschiedlicher könnten die Romanciers
nicht sein, einheitlicher nicht die Ansicht, dass Kushners Roman Flammenwerfer im Sturm über alle
vorgefassten Meinungen darüber, was heute einen guten Roman auszumachen habe,
hinwegfegt und all seine Leser mitreißt und begeistert.
Virtuos
springt die 1968 geborene und in Berkley und an der Columbia University
ausgebildete Rachel Kushner zwischen SoHo und dem Italien der Roten Brigaden,
zwischen dem Gründer des Valera-Imperiums und dem Schicksal seiner Erben,
zwischen männlichem und weiblichem Erzählen, und hat damit in den USA für eine
Sensation gesorgt. „It’s better to burn out than to fade away“. Ein rasantes
Buch, das seinem Titel alle Ehre macht.
Flammenwerfer
von Rachel Kushner ist bei Rowohlt erschienen.
(JK 03/15)
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